Ein Märchenklassiker als Ballett

Mit "Rumpelstilzchen" hat die Ballettschule Birgit Müller ein farbenprächtiges Märchen-Ballett auf die Bühne der Tufa gezaubert. Die jungen Akteure boten eine höchst beeindruckende tänzerische und schauspielerische Leistung.

 Wie kann das Männlein nur heißen, das den Sohn des Prinzen und seiner Gemahlin fordert? Die Ballettschule Birgit Müller hat das Märchen-Ballett „Rumpelstilzchen“ in der Tufa gezeigt. TV-Foto: Dorothee Quaré

Wie kann das Männlein nur heißen, das den Sohn des Prinzen und seiner Gemahlin fordert? Die Ballettschule Birgit Müller hat das Märchen-Ballett „Rumpelstilzchen“ in der Tufa gezeigt. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier. Wie war das noch mit Rumpelstilzchen? Die schöne Müllerstochter soll Stroh zu Gold spinnen, um den König zu heiraten. Ein seltsames Männlein hilft ihr dabei, fordert aber beim dritten Mal ihr erstes Kind. Außer, sie errät seinen Namen ...

Das Grim'sche Märchen vom Rumpelstilzchen hat die Ballettschule Birgit Müller, die im Frühjahr ihr 20-jähriges Bestehen feiern möchte, als Ballett in die Tufa gebracht. Rund 70 Tänzerinnen zwischen sechs und 14 Jahren und ein Tänzer haben das Märchen in sechs Bildern als Rumpelstilzchen, Müllerstochter, Königin, Prinz, Minister, Hofdamen, Masquerade, Dorfmädchen, Taufgesellschaft und Wald zum Leben erweckt: mit wunderschönen Kostümen, einer reifen technischen Leistung, sichtlich Freude am Tanzen und viel schauspielerischem Talent.

So leiden die Zuschauer mit Marie mit, der Müllerstochter, die des Nachts verzweifelt vor Spinnrad und Strohballen sitzt. Fasziniert beobachten die Kinder vor der Bühne, wie Rumpelstilzchen, ein übermütiges Waldgeschöpf in Grün und Rot, das Spinnrad dreht und plötzlich goldene Girlanden hervorzaubert. Bewegend ist das Ringen zwischen Marie und Rumpelstilzchen, das für die Müllerstochter auch ein Ringen mit sich selber ist: Soll sie dem Männlein geben, was es verlangt - ihr noch ungeborenes Baby? Der König im Märchen ist zu einer Königin mit Prinz, Ministern, Hofdamen geworden.

Die jüngsten Tänzerinnen der Aufführung zeigen als bunte Waldbewohner einen fröhlichen Tanz, während Hofdamen, Masquerade und Taufgesellschaft mit ihrer Eleganz und Grazie begeistern.

Die beiden Minister bringen schließlich die Rettung für das junge Paar: Sie flüstern Marie den Namen Rumpelstilzchens ein, das daraufhin wutentbrannt in einer Rauchwolke entschwindet.

Die Zuschauer im voll besetzten großen Saal belohnen die kleinen und großen Tänzer mit langanhaltendem Beifall. Seit den Herbstferien sei geprobt worden, mit den Solisten bereits früher, sagt Ballettschulleiterin Birgit Müller. "Für dieses Hobby braucht man schon Durchhaltevermögen." Das Tanzen verbessere Fitness, Haltung, Musikalität - und Selbstvertrauen: "Tanzen ist nicht Tanzen ohne die Chance auf der Bühne."

Eine weitere Aufführung des Märchen-Balletts "Rumpelstilzchen" ist am Donnerstag, 16. Dezember, um 17 Uhr im großen Saal der Tuchfabrik Trier.

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