Ein Mann, ein Mord, viele Zitronen

Trier · Johanna Kirchens Geschichte ist von einer wahren Begebenheit inspiriert. Im Zentrum ihrer Werke steht der Mord am Erbauer des Hauses Venedig in Trier, Zitronenhändler Ambrosius Carove im Jahr 1687, an den noch heute das Zitronenkrämerkreuz auf dem Moselhöhenweg bei Schleich erinnert.

 Im Schweicher Hotel Leinenhof stellte Johanna Kirchen interessierten Fans und Lesern ihren neuen Roman vor. TV-Foto: Anke Emmerling

Im Schweicher Hotel Leinenhof stellte Johanna Kirchen interessierten Fans und Lesern ihren neuen Roman vor. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Ambrosius Carove war ein Zitronenhändler aus der Gegend des Comer Sees in Italien, der sich vor rund 300 Jahren in Trier niederließ. An der Ecke Brückenstraße/Johannisstraße erbaute er das Haus Venedig, dessen Fassade mit einem Wappen aus Adler und einer auf einem Karren sitzenden Taube geschmückt ist. Ein fast gleiches Wappen ziert das Zitronenkrämerkreuz auf dem Moselhöhenweg bei Schleich, das Nachfahren errichteten, um der Ermordung des Händlers 1687 an genau dieser Stelle zu gedenken.
Hier kam Johanna Kirchen (Pseudonym für Uschi Pauls) öfter auf Ausritten vorbei. Sie recherchierte und erfuhr, dass nie geklärt wurde, wer Ambrosius Mörder war, dass jedoch sein Diener unter Verdacht stand, das Verbrechen begangen zu haben. Das inspirierte die hauptberufliche OP-Schwester im Marienkrankenhaus Ehrang zu einer Geschichte um diesen Mann und bis heute reichende Folgen seiner Tat.
Zusammen mit ihrer Freundin Charlotte Bonertz (Pseudonym für Ulrike Palzer) schrieb die heute 44-Jährige und in Pfalzel Beheimatete einen ersten Roman "Das Kreuz des Zitronenkrämers". Jetzt hat sie im S.MO Verlag von Stephan Moll einen eigenen Nachfolgeband "Das Erbe des Zitronenkrämers" veröffentlicht, den sie vor vollem Haus im Schweicher Hotel Leinenhof vorstellte.
Johanna Kirchens Erzählung punktet mit Komplexität und Spannung. Auf zwei Zeitebenen, aus unterschiedlichen Perspektiven und extrem detailgenau erzählt sie darin über Verwicklungen um einen römischen Goldschatz, den der Mörder damals Ambrosius gestohlen hatte. Auch in der Gegenwart löst das Ringen um dessen Besitz Mord und Intrigen aus. Verstrickt sind die Nachfahren sowohl des Händlers als auch des Mörders.
Zwar verriet Johanna Kirchen nicht zu viel über den Inhalt, doch es entstand der Eindruck einer komplexen und dramatischen Geschichte. Das weckte Neugier beim Publikum, das Buch erfreute sich anschließend großer Nachfrage.
"Das Erbe des Zitronenkrämers" ist als Taschenbuch mit 288 Seiten und der ISBN 978-3-940760-27-2 im S.MO Verlag, Trier, erschienen und kostet 10,90 Euro.

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