Ein Meister der Schwarzen Kunst

Trier · Eine alte Handwerkskunst zu bewahren ist das Ziel, dem sich der Kunstlehrer und Künstler Bernhard Maria Müller mit viel Engagement und Liebe zum Detail widmet.

 „Ich bin Drucker aus Leidenschaft“: Der Trierer Künstler und Lehrer Bernhard Maria Müller hat sich der Schwarzen Kunst verschrieben. TV-Foto: Heinz Kreil

„Ich bin Drucker aus Leidenschaft“: Der Trierer Künstler und Lehrer Bernhard Maria Müller hat sich der Schwarzen Kunst verschrieben. TV-Foto: Heinz Kreil

 „Ich bin Drucker aus Leidenschaft“: Der Trierer Künstler und Lehrer Bernhard Maria Müller hat sich der Schwarzen Kunst verschrieben. TV-Foto: Heinz Kreil

„Ich bin Drucker aus Leidenschaft“: Der Trierer Künstler und Lehrer Bernhard Maria Müller hat sich der Schwarzen Kunst verschrieben. TV-Foto: Heinz Kreil

Trier. Vor dem Trierer Dom kniet ein Mann und walzt Druckerschwärze auf einen Kanaldeckel. Passanten verfolgen, wie ein Bogen aus Büttenpapier nach sorgfältiger Bearbeitung mit Bürste und Handballen von der Vorlage abgezogen wird. Der Abdruck ist gelungen. Bernhard Maria Müller ist zufrieden.

Die Aktion ist Teil seines Projekts zum Thema Wasser. "Ich bin Drucker aus Leidenschaft", sagt der 62-jährige Künstler und Lehrer, der neben Kunst auch Arbeitsvorbereitung an der Medardschule unterrichtet. Auf Flohmärkten entdeckte und erwarb er seine ersten Druckpressen. Inzwischen sind es ein gutes Dutzend, und sie nehmen - neben rund 400 Blei- und Holzschriften in Setzkästen - mehrere Räume seines Wohnhauses ein. Bernhard Maria Müller absolvierte mehrere Praktika als Schriftsetzer und Buchdrucker, betrieb Studien an der Europäischen Kunstakademie in der Aachener Straße und arbeitete mit Trierer Künstlergrößen wie Werner Persy, Guido Bidinger und Mario Diaz-Suarez zusammen. 1999 gründet er die Museumswerkstatt Treveris Handpresse.

"Schon immer hat mich der Geruch von Farbe und das Geräusch der arbeitenden Druckmaschinen fasziniert", schwärmt Müller. Es sind kostbare Kleinodien in geringen Auflagen, die er in mühevoller, sorgfältiger Handarbeit herstellt. Exemplare finden sich in Bibliotheken im In- und Ausland. Seine Holzschnitte wurden bereits in mehreren europäischen Ländern ausgestellt.

"Ich möchte diese alte Handwerkskunst lebendig erhalten und an kommende Generationen weitergeben", sagt Müller. An der Medardschule unterrichtet er an einer seiner historischen Pressen. Besonders stolz ist der Künstler auf die Verleihung des Ehrengautschbriefes durch das Grafische Gewerbe Trier im Jahr 2004.

Einen Einblick in Werk und Werkstatt gibt es im Internet: mueller@handpresse.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort