Ein Miteinander der Menschen: Fachtagung zum Thema Inklusion

Trier · Zwei Tage lang haben 100 Menschen in Trier über das Thema der gelebten Inklusion gesprochen. Zu der Veranstaltung mit Fachvorträgen und Workshops hatte der Club Aktiv eingeladen.

Trier. Inklusion — das selbstverständliche und gleichberechtigte Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung — war das Stichwort einer Fachtagung, zu der der Club Aktiv nach Trier eingeladen hatte. Mehr als 100 Menschen folgten der Einladung in die europäische Sportakademie und befassten sich zwei Tage lang mit der UN-Behindertenrechtskonvention und der Frage, wie diese in den Gemeinden umgesetzt und gelebt werden kann. Mitarbeiter kommunaler Behörden und Ratsmitglieder waren ebenso vertreten wie Selbsthilfeverbände und Bürger.
In Fachvorträgen stellte Matthias Rösch, der Behindertenbeauftragte des Landes, den Aktionsplan der Landesregierung vor. "Aber", so Rösch, "Kreis, Dorf, Gemeinde, Stadt — das ist dort, wo die Menschen, die Familien leben. Deshalb beginnt Inklusion in der Gemeinde." Was sich in Sachen Teilhabe und Gleichberechtigung auf Verbandsgemeinde-Ebene machen lässt, zeigten Annette Hambach-Spiegler und Gracia Schade von der Verbandsgemeinde (VG) Nieder-Olm. Hier hat die Verwaltung zusammen mit dem Behindertenbeirat unter Federführung von Gracia Schade schon 2011 einen Aktionsplan erarbeitet.
Nachdem die Teilnehmer in Workshops zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten mögliche Ziele und Projekte, die Bestandteil kommunaler Aktionspläne sein sollen, erarbeitet hatten, wurde es am zweiten Tagungstag spannend. Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen, Trier-Saarburgs Landrat Günther Schartz und Bürgermeister Bernhard Busch von der Verbandsgemeinde Ruwer diskutierten mit Paul Haubrich vom Club Aktiv, der Trierer Behindertenbeauftragten Nancy Poser und Gerd Dahm, dem Initiator eines inklusiven Theaterprojekts, über die Frage, wie aus Worten Taten werden können.
Geleitet von dem Moderator der Fachtagung, Bernd Steinmetz, zeigten sich schnell zwei Richtungen: Einerseits die Idee der Inklusion, der sich niemand verschließen möchte mit den berechtigten Forderungen der Menschen mit Behinderung; andererseits viele kostenaufwendige Aufgaben, die die Kommunen schultern müssen.
Wie es weiter gehen soll, wurde am Ende der Tagung festgelegt. Einige Teilnehmer wollen weiter an Inhalten für Aktionspläne mitwirken.
Die während der Fachtagung erarbeiteten Ergebnisse, die in den kommunalen Aktionsplänen berücksichtigt werden sollen, werden vom Club Aktiv dokumentiert und an die Kommunen weitergeleitet.
"Entscheidend dabei ist", sagte Paul Haubrich zum Abschluss, "dass die Kommunen den Grundsatz ,Nichts über uns ohne uns\' bei der Erstellung der Aktionspläne beachten." red

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