Ein Neubau soll alte Schweicher Brücke ersetzen

Schweich · Die Zeit der über 60 Jahre alten Schweicher Brücke läuft ab. Nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität (LBM) steht dort spätestens in zehn Jahren ein Neubau. In diesem Jahr soll das alte Bauwerk zunächst ausgebessert werden, um die derzeit geltende 19-Tonnen-Lastbeschränkung wieder aufheben zu können.

Schweich. Aus der Ferne betrachtet scheint die graue Betonkonstruktion der Schweicher Brücke für die Ewigkeit erbaut. Doch der Eindruck täuscht. Das Bauwerk aus den späten 40er-Jahren ist nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität Trier (LBM) im Kern marode. Außerdem entspricht die Konstruktion nicht mehr den Anforderungen des heutigen Straßen- und Schiffsverkehrs.
Seit Beginn der Großschifffahrt auf der Mosel stießen zahlreiche Schiffe gegen die Pfeiler oder die tiefen Bögen. Grund: Die Brückenkonstruktion ist nicht für den Betrieb von Großschiffen ausgelegt - bei ihrem Bau in den 40er-Jahren bevölkerten allenfalls flache Kähne oder einige Fischer- und Motorboote den Fluss. Probleme bereitet auch der Straßenverkehr: Aus den drei Dutzend Autos, die 1949 täglich die Mosel bei Schweich überquerten, sind Tausende geworden. Auf der rechten Moselseite unterhalb der A -602-Hangbrücke ist der Platz sehr begrenzt. Die stark frequentierte L 145 aus Richtung Kenn mündet dort in einer Spitzkehre mit abknickender Vorfahrt auf die Schweicher Brücke (L 141) ein.
Ein verkehrstechnisch neuralgischer Punkt für die aus Richtung Longuich-Kirsch kommenden Fahrzeuge. Im Berufsverkehr haben sie kaum eine Chance, sich in die Vorfahrtsstraße einzufädeln. Die beste Lösung wäre ein Kreisel wie auf der Schweicher Moselseite - doch sein Bau scheitert an den engen Platzverhältnissen zwischen Hang und Brückenkopf.
Der Kreisel bei Kirsch kommt


"Dass die marode Brücke mittelfristig komplett ersetzt werden muss, ist unstreitig. Das dürfte innerhalb der nächsten zehn Jahre der Fall sein", erklärt auf Anfrage Hans-Michael Bartnick, stellvertretender LBM-Leiter Trier. Etwa zehn Jahre muss die Brücke also noch halten. Noch für diesem Sommer kündigt der LBM daher Ausbesserungsarbeiten an. Ziel dabei sei, die seit Dezember geltende Lastbeschränkung auf maximal 19 Tonnen wieder aufheben zu können. Die Sanierung soll Mitte Juli beginnen und voraussichtlich zwei Wochen dauern. "Da während dieser Arbeiten kein Schiffsverkehr unter der Brücke möglich ist, wollen wir die Moselsperrung während der jährlichen Schleusenwartung nutzen. Der Straßenverkehr wird nicht betroffen sein", sagt LBM-Sprecher Bartnick.
Letztendlich bleibt dies aber nur Flickwerk - eine neue Brücke muss auf Dauer her. Zunächst ist für den Neubau eine Machbarkeitsstudie geplant. Für diese Studie fehlen zurzeit noch die technischen Vorgaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung.
Bei der neuen Brücke sollen Pfeiler und Bögen so gestaltet sein, dass sie keine Gefahr mehr für die Schifffahrt darstellen.
Natürlich soll der Neubau auch für einen besseren Verkehrsfluss auf dem Lande sorgen.
Bartnick: "Wir werden die Chance nutzen, um die problematische Zufahrt am rechten Brückenkopf durch einen Kreisel zu ersetzen. Auch soll es eine andere Lösung für die derzeit sehr unbefriedigende Anbindung des Fahrradweges geben." Um dies zu verwirklichen, seien aber Grundstückszukäufe im Brückenkopfumumfeld, insbesondere im Bereich des alten Sägerwerks in Kirsch, erforderlich.

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