Ein neues Quartier am Barbara-Ufer

Auf dem Gelände von Pestalozzi-Schule und Berufsfeuerwehr in Trier-Süd könnte ein neues hochwertiges Wohngebiet entstehen. Eine solche Bebauung hat dann eine Chance, wenn die Realschule plus tatsächlich vom Barbara-Ufer nach Trier-Nord umzieht. Der Wegzug der Berufsfeuerwehr steht laut Dezernent Thomas Egger ohnehin nicht infrage.

 Die Pestalozzi Schule in Trier-Süd grenzt unmittelbar an die Feuerwache der Berufsfeuerwehr Trier. Hier sollen einmal Wohnhäuser entstehen.TV-Foto: Friedemann Vetter

Die Pestalozzi Schule in Trier-Süd grenzt unmittelbar an die Feuerwache der Berufsfeuerwehr Trier. Hier sollen einmal Wohnhäuser entstehen.TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Zu den knappsten Gütern in der Römerstadt gehört der Platz. Auf dem Immobilienmarkt ist jeder Quadratmeter Wohn- und Geschäftsraum heiß begehrt und hart umkämpft, und auch für Institutionen wie die Berufsfeuerwehr wird es an ihren alten Standorten zu eng. Verständlich, dass alle Welt die Ohren spitzt, wenn unverhofft Flächen frei werden - vor allem, wenn es sich um Spitzenlagen wie das Barbara-Ufer handelt.

Die Realschule plus im Gebäude der früheren Pestalozzi-Hauptschule soll in das Gebäude der 2009 geschlossenen Geschwister-Scholl-Schule in Trier-Nord umziehen - das plant die Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen, die im Stadtrat eine, wenn auch knappe, Mehrheit hat (der TV berichtete mehrmals). Parallel dazu sucht die direkt neben der Schule wohnende Berufsfeuerwehr schon länger einen neuen Standort, da es ihr am Barbara-Ufer zu eng wird und sie dort auch zu weit weg sitzt, falls es in einem Höhenstadtteil brennt.

Vor allem aus diesem Grund nutzt der Feuerwehr ein möglicher Wegzug der benachbarten Realschule plus nichts. "Wir werden dennoch einen neuen Hauptstandort brauchen", betont Dezernent Thomas Egger (FDP). "Am Barbara-Ufer ist die Feuerwehr nicht in der Lage, in einem Notfall Stadtteile wie Tarforst und Kürenz innerhalb der gesetzlich festgelegten Grenze von acht Minuten zu erreichen. Wir müssen näher ran an die Höhen."

Eine Verlegung der Realschule plus ist demnach nicht die Lösung, nach der die Feuerwehr bereits seit Jahren sucht, "auch wenn der dann zusätzlich zur Verfügung stehende Platz durchaus Möglichkeiten bietet und mir in der Übergangszeit ein wenig den Umsiedlungsdruck nimmt", betont Egger. Interessant werde diese Geschichte, wie er betont, aus einem ganz anderen Blickwinkel, dem allerdings zweimal ein großen "wenn" voransteht.

Denn wenn die Realschule plus tatsächlich das Pestalozzi-Gebäude verlässt und wenn die Berufsfeuerwehr einen neuen Hauptstandort findet und ebenfalls wegzieht, entsteht südlich der Barbarathermen zwischen Moselufer und Friedrich-Wilhelm-Straße ein neues Quartier in bester Lage.

Wie ein solches Quartier auf dem Markt ankommen könnte, zeigt ein Beispiel direkt nebenan: Das ehemalige Herz-Jesu-Krankenhaus, in dem halb Trier zur Welt gekommen ist, wurde zum Kern des Wohnparks Herz-Jesu-Garten zwischen Friedrich-Wilhelm-Straße und Weidegasse - eines der gefragtesten Projekte auf dem Trierer Wohnungsmarkt.

"Die Vermarktung eines solchen Quartiers ist natürlich eine hochspannende Angelegenheit", sagt Egger. "Dort könnte man etwas Schönes entwickeln." Noch sind solche Pläne reine Zukunftsmusik. "Ich glaube nicht, dass wir in den nächsten vier oder fünf Jahren schon eine neue Hauptfeuerwache haben." Und auch der Umzug der Realschule plus wird - falls der Stadtrat zustimmt - erst möglich sein, wenn die Ruine der alten Geschwister-Scholl-Schule im Maar-Viertel bezugsreif ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort