Ein offenes Ohr für Menschen in Not

Rund um die Uhr bietet die Telefonseelsorge Ratsuchenden kompetenten Beistand in allen erdenklichen Krisensituationen. Für diesen wertvollen Dienst am Mitmenschen sucht die Telefonseelsorge Trier weitere ehrenamtliche Mitarbeiter, die Lebenserfahrung, Offenheit und Einfühlungsvermögen mitbringen. Ab September beginnt ein neues Berater-Schulungsjahr.

Trier. Sie sind Tag und Nacht in Bereitschaft, um Menschen in Krisen wie Beziehungsproblemen, Krankheit, Einsamkeit oder Angst telefonisch Rat und Beistand zu geben - Beraterinnen und Berater der Telefonseelsorge. "Feuerwehr für die Seele" nennt das Pater Gerd Eigelshoven, Leiter der Trierer Telefonseelsorge, und trifft damit Inhalt wie Rahmenbedingungen. Denn wie etwa die Freiwilligen Feuerwehren kann die Telefonseelsorge den erforderlichen Umfang ihres Dienstes am Menschen nur durch engagierten Einsatz Ehrenamtlicher leisten.

In Trier sind es derzeit 67, benötigt werden aber mehr. Gerade in Zeiten der immer weiter auseinanderklaffenden sozialen Schere komme einer Kultur von Anteilnahme und Wertschätzung besondere Bedeutung zu, sagt Eigelshoven. "Wir suchen daher gestandene, weltoffene, lebenserfahrene, flexible und kontaktfreudige Menschen, die sie mittragen wollen". Außer einer reifen Persönlichkeit sei Belastbarkeit vonnöten, denn: "Zuweilen muss man Aussichtslosigkeit aushalten."

Um auch extrem schwierigen Situationen professionell begegnen zu können, werden künftige Beraterinnen und Berater zwei Jahre lang geschult. Neben Selbsterfahrung und Theorie stehen praktische Übungen auf dem Lehrplan. Außer in den Schulferien müssen dafür wöchentlich etwa drei Stunden aufgewendet werden.

Die Beratungstätigkeit danach umfasst einschließlich einer Nachtschicht, Fortbildung und begleitender Supervision 20 Stunden im Monat.

Geld gibt es dafür nicht, auch keine öffentliche Anerkennung, da Anonymität und Verschwiegenheit oberste Grundsätze der Telefonseelsorge sind. Aber es gibt Gewinn, den Pater Eigelshoven in einer Kern-Erfahrung seiner Mitarbeiter zusammenfasst: "Ich nehme aus der Arbeit mehr mit, als ich investiert habe." Positiv zu verbuchen seien neue Sichtweisen, ein geschulter Blick, ein "Ja" zum Leben sowie das Gefühl, einer starken, lebendigen Gemeinschaft anzugehören. Die Atmosphäre eines familiären Zuhauses, in dem miteinander geteilt und gefeiert werde, binde Menschen über Jahre an das Team. "Hier ist auch Kirche im besten Sinne zu erleben, ökumenisch, ohne hierarchischen Überbau, dafür mit Mitsprache und Eigenverantwortung".

Neues Ausbildungsjahr startet am 1. September



Am Mittwoch, 1. September, beginnt ein neues Ausbildungsjahr für künftige Berater und Beraterinnen.

Interessenten - gerne auch Männer reiferen Alters - die die genannten Voraussetzungen mitbringen, können sich bewerben bei der Telefonseelsorge Trier, Grabenstraße 20, 54290 Trier, oder unter mail@telefonseelsorge-trier.de

Mehr Informationen unter www.telefonseelsorge-trier.de

Extra Die Telefonseelsorge ist ein Beratungs- und Seelsorgeangebot der katholischen und evangelischen Kirche, in Trier steht sie unter Trägerschaft des Bistums. Die Beratung ist überkonfessionell, garantiert anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter den Telefonnummern 0800-1110111 und 0800-1110222 erreichbar. Weitere Informationen für Nutzer oder an Mitarbeit Interessierte auf www.telefonseelsorge.de

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