Ein Papier bringt neuen Lebensmut

Viel Lob und strahlende Gesichter: Für zehn junge Erwachsene aus dem Raum Trier hat sich ein Jahr harter Arbeit und Lernstress nun ausgezahlt. Dank des Projektes "Hasa" des Palais e.V. besitzen sie jetzt einen Hauptschulabschluss.

 Glückliche Gesichter bei der Zeugnisübergabe: Peter Saupe (vordere Reihe, Dritter von rechts) und neun weitere Absolventen des Projektes HASA feiern ihren nachträglichen Hauptschulabschluss mit Mitarbeitern des Palais e.V., der Arge Trier und der Geschwister-Scholl-Hauptschule. TV-Foto: Christa Weber

Glückliche Gesichter bei der Zeugnisübergabe: Peter Saupe (vordere Reihe, Dritter von rechts) und neun weitere Absolventen des Projektes HASA feiern ihren nachträglichen Hauptschulabschluss mit Mitarbeitern des Palais e.V., der Arge Trier und der Geschwister-Scholl-Hauptschule. TV-Foto: Christa Weber

Trier. Peter Saupe hat es geschafft. Glücklich und ein bisschen stolz hält der 22-Jährige sein Hauptschulabschluss-Zeugnis in den Händen. Peter ist Teilnehmer des Projektes "Hasa" (Hinführung zum externen Erwerb des Hauptschulabschlusses), mit dem der Verein Palais e.V. bereits im vierten Jahr ehemaligen Schulabbrechern unter 26 Jahren die Chance auf einen nachträglichen Schulabschluss ermöglicht. In diesem Jahr beteiligten sich dreizehn Jugendliche an dem Projekt, das vom Europäischen Sozialfonds und der Arbeitsgemeinschaft Stadt Trier (Arge) finanziert wird. Bei Hasa lernen die Abschluss-Kandidaten in zwölf Monaten nicht nur den vorgegebenen Unterrichtsstoff, sondern arbeiten parallel in Vereinseinrichtungen in einem Ein-Euro-Job. "Der geregelte Tagesablauf war anfangs sehr ungewohnt", gesteht Peter. Die Schule hat er vor Jahren abgebrochen, hat sich mit Nebenjobs durchgeschlagen. "Aber das war Ausbeutung, ich wollte endlich eine ordentliche Ausbildung." Das Projekt Hasa kam für Peter zur richtigen Zeit, er hat dort viel Positives erlebt: "Die Stimmung in der Gruppe war super und die Pädagogen haben uns unterstützt."

Die Absolventen gewinnen neues Selbstvertrauen



Bei der feierlichen Zeugnisvergabe am Dienstag lobte Reinhold Spitzley, Geschäftsführer des Palais e.V., die Stärken des Projektes: "Wir bereiten die Absolventen nicht nur auf die Berufswelt vor, sie gewinnen hier neues Selbstvertrauen." Zehn von dreizehn Teilnehmern schafften den Hauptschulabschluss. Neben Peter waren Kevin Charles, Roland Charles, Mustafa Chlala, Stefanie Gäul, Hassan Jaber, Daniel Krohn, Sascha Pfistner, Kevin Schulz und Andreas Staudt erfolgreich. Sandra Grau, Leiterin der Palais-Jugendberufshilfe, ist stolz: "Wir haben eine Erfolgsquote von 80 Prozent, und die Absolventen haben sich prima entwickelt."

Bei den Prüfungen, betreut von Lehrern der Geschwister-Scholl-Hauptschule, war Peter Klassenbester. Er sagt, es mache ihm Mut, "jetzt das Zeugnis in der Tasche zu haben". Seine Zukunftspläne sind ehrgeizig: Tischlerlehre, Abitur, Studium. Die ersten Bewerbungen hat Peter mit Hilfe der Palais-Mitarbeiter schon geschrieben. "Wir lassen die Absolventen auch nach der Zeugnisvergabe nicht allein", erklärte Sandra Grau. Im Juli startet bereits die nächste Projekt-Laufzeit mit 24 neuen Teilnehmern.

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