Ein Paradies nicht nur für Kreative

Trier · Stricken, nähen, basteln: Handwerklich ist es am Wochenende im Messepark zugegangen. Die SaarLorLux-Creativ-Messe bot ihren Besuchern neben vielen Stoffen auch Bastelmaterial und Workshops.

Trier. Eigentlich ist der Sommer eine ungewöhnliche Zeit, um sich mit Basteln und Handarbeiten zu beschäftigen. So fand die Creativ-Messe in den vergangenen Jahren immer in den Wintermonaten statt - mit dem Nachteil, dass die Messehalle für die steigende Zahl der Anbieter zu klein wurde.
Um auch das Außengelände nutzen zu können, verlegte der Veranstalter die Messe in den Sommer. Doch der machte am Wochenende Pause, und die zahlreichen Anbieter von Stoffen - zwar überdacht, aber zum Bummeln wenig einladend - standen im Regen.
Ob die Messe bei schönem Wetter mehr Handarbeitsfreunde angelockt hätte? Das wusste auch Veranstalter Burkhard Lange nicht. Die Besucher, zu gefühlt 99 Prozent weiblich, stöberten an zwei Tagen im Messepark, um Altbewährtes und Innovatives der 90 Anbieter auszuprobieren und sich verführen zu lassen. Es herrschte weder Gedränge noch gähnende Leere, und Veranstalter Burkhard Lange war mit den Besucherzahlen zufrieden.
Vor der Halle begeisterte das riesige Angebot an Stoffen, in der Halle wurden auch jene fündig, die nicht nähen können. Dort gab es Filz, Leder, Papier, Glitzer, Strass und Glimmer - Zutaten für selbst gemachten Schmuck, Taschen, Grußkarten und Kleidungsstücke. Handarbeits- und Bastelmaterial bis zum Abwinken. Einsteiger lernten bei Workshops unter Anleitung von Fachleuten Stricken, das Herstellen von Glaskeramik im Tiffany-Stil und Holzdrechseln. Dagmar Bauch aus der Bastelstube leitete Interessierte in der Kunst des Décopatch an. "Das ist gerade im Trend", sagte sie und erklärte, dass es sich um eine Weiterentwicklung der Serviettentechnik handelt, die vor Jahren einen großen Boom erlebte. Bei Décopatch werden mit Hilfe von Kleber und Spezialpapier, das zuvor in kleine Stücke gerissen wird, Figurenrohlinge, Kästchen und ganze Möbelstücke überzogen.
Völlig Unkreative, denen es schon zu kompliziert ist, bunte Baumwollbälle auf eine Lichterkette zu stecken ("Cotton Ball Lights"), fanden auf der Creativ-Messe Schmuck, handgefertigte Taschen und Dekorationen. In Workshops für Kinder entstanden an diesem Wochenende von rot-schwarz-goldenen Monstern bis zu geblümten Löwen kleine Kunstwerke zum Mitnehmen. Und auch wenn sich vieles ums Nähen drehte, Hans-Jürgen Wildner preist ein wahres Zaubermittel an: "Nie wieder nähen" stand über seinem kleinen Stand, der allerdings nicht viel Beachtung fand. Offensichtlich war die Zahl derer, die eine Hose lieber mit Nadel und Faden säumen statt zu kleben, - zumindest auf der Messe - in der Überzahl.

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