Ein Parcours zu Reichstag, Porzellan und Karl Marx

Mit einem Parcours durch die Stadtgeschichte will das Städtische Museum Simeonstift sich an der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 beteiligen. Als Wechselausstellung soll eine komplette Sammlung aus Herzogenbusch in Trier gezeigt werden.

Trier. Für eine große historische Ausstellung zum Heiligen Rock fehlen dem Städtischen Museum Simeonstift schlicht die Mittel, die ersatzweise geplante Kopten-Ausstellung gefiel dem Stadtrat nicht.

Also musste sich Museumsleiterin Elisabeth Dühr etwas anderes einfallen lassen, um sich am erwarteten Pilger-Groß-Ereignis 2012 zu beteiligen. Das Ergebnis ihrer Überlegungen stellte sie am Dienstag im Kulturausschuss vor.

In die bestehende Ausstellung zur Stadtgeschichte soll ein Parcours integriert werden, der die Besucher zu gut einem Dutzend Ausstellungsstücken führt, die einen Bezug zum Reichstag 1512 haben. Bei diesem Reichstag in Trier hatte Kaiser Maximilian I. am 3. Mai 1512 erstmals den Heiligen Rock ausstellen lassen.

Eine Heilig-Rock-Wallfahrt gibt es auch 2012 wieder, dann rückt anlässlich des Jubiläums auch der Reichstag in den Blickpunkt. "Es mangelt uns an eigenen Ausstellungsstücken dazu", erklärte Elisabeth Dühr. "Wenn wir mit Leihgaben arbeiten würden, wäre dass aus unserem Budget nicht zu tragen." Die Lösung also: der Parcours. Eine Lösung, die allgemeine Zustimmung der Stadtratsmitglieder fand. "Eine gute Wahl bei den geringen Möglichkeiten, die wir haben", sagte Markus Noehl (SPD).

Zustimmung gab es auch für eine noch ausstehende Wechselausstellung 2012. Von März bis August dieses Jahres soll eine Ausstellung Tafelservice von hochkarätigen Künstlern der klassischen Moderne sowie 140 Schmuckstücke zeigen.

Die Ausstellung, die zwei Etagen im Museum füllen wird, ist eine Leihgabe aus der Trierer Partnerstadt Herzogenbusch. Dort wird derzeit ein Museumsneubau geplant - und wegen des deshalb anstehenden Umzugs kann die komplette Sammlung in Trier gezeigt werden. "Gelebte Partnerschaft", lobte Christiane Probst (FWG) diesen Plan von Dühr, "fasziniert und gespannt" zeigte sich Uschi Britz (Grüne) und: "Ein Glück, dass es noch reiche Städte gibt, die ihre Museen ausbauen können", meinte Ricarda Kuhner (CDU).

Auch für 2013 ist bereits ein Höhepunkt des Ausstellungsjahres im Simeonstift in Planung - ein ziemlicher Gegensatz zum Heiligen Rock freilich.

Karl Marx als Ikone soll dann beleuchtet werden - eine Etappe auf dem Weg zum richtig großen Karl-Marx-Jahr 2018 - dann jährt sich der Geburtstag des bekanntesten Trierers zum 200. Mal.

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