Ein Plädoyer für den Hubschrauber

In den vergangenen Wochen war er wieder oft zu sehen und vor allem zu hören: Der Spritzhubschrauber zog seine Bahnen über die Steillagen von Mosel, Saar und Ruwer. "Muss das sein - so früh morgens, wenn die meisten noch schlafen?", hörte man immer wieder.

Dass der Hubschrauber so früh fliegt, hat etwas mit der Thermik zu tun. Früh morgens ist es am sichersten und wirkungsvollsten. In vielen Köpfen geistert immer noch die Vorstellung herum, die Hubschrauberspritzung sei besonders "umweltschädlich". Dabei ist das Gegenteil der Fall. Die Hubschrauberspritzungen müssen den Forderungen einer kontrolliert umweltschonenden Landbewirtschaftung genügen. Das heißt unter anderem, dass keine Insektizide eingesetzt werden dürfen und dass bei der Wahl der Mittel darauf geachtet werden muss, Nützlinge zu schonen. Pflanzenschutz mit dem Hubschrauber ist umweltfreundlicher als die individuelle Spritzung mit Sprühgerät oder Schlauchspritze. Letztlich bedeutet der Hubschrauber eine enorme Arbeitserleichterung für die Winzer. Nur selten, wenn der Druck durch Pilzkrankheiten wegen der Witterung so hoch ist, stößt der Hubschraubereinsatz an seine Grenzen. So war es beispielsweise im vergangenen Jahr. Laut Beschluss der EU ist seit 2011 der Einsatz von Hubschraubern für den Pflanzenschutz in Landwirtschaft und Weinbau verboten. Diese Regelung greift nicht, wenn es keine "praktikablen Alternativen" gibt - wie an der Mosel und an anderen Steillagen-Weinbaugebieten. Sie ist ohne Alternative. Denn das Ende des Hubschraubers wäre auch das Ende der Steillage. w.simon@volksfreund.deDiese und andere Kolumnen finden Sie im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumne" text="www.volksfreund.de/kolumne" class="more"%> Kolumne Auslese

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