Ein regenbogenfarbenes Jubiläum

Seit dem 19.August 1993 gibt es die "Schwule MännerInitiative Trier". Nach mehr als 15 Jahren blickt der Verein auf eine Erfolgsgeschichte zurück. Heute, 9. Januar, feiert der Verein sein Jubiläum im Vereinscafé SchMIT-Z.

Trier. Rosa Karneval, Christopher-Street-Day (CSD), die schwul-lesbischen Kulturtage "Homosella", zahlreiche Partys sowie diverse Theateraufführungen und Ausstellungen. All das gehört inzwischen zur Trie rer Kultur und basiert auf der Arbeit der "Schwulen MännerInitiative Trier" (SchMIT).

Seit dem 19. August 1993 setzt sich der Verein für Homosexuelle in Trier ein - zuerst nur für schwule Männer, später auch für lesbische Frauen. Das Jubiläum feiert der Verein am heutigen Freitag im SchMIT-Z (das Z steht für Zentrum), Mustorstraße 4, um 19 Uhr.

"Wir hatten vorher keine Gelegenheit. Wir dachten, jetzt ist ein guter Zeitpunkt, der Öffentlichkeit zu präsentieren, was wir so machen", erklärt Alex Rollinger, langjähriger hauptamtlicher Geschäftsführer des Vereins, die verspätete Feier. Mit dabei sind unter anderem Oberbürgermeister Klaus Jensen und das Gesangstrio "beautiful sings". Einen Vortrag hält Diplom-Psychologe Jürgen Stolz, ein Gründungsmitglied des SchMIT.

Ganz klein ging es 1993 los. 23 Mitglieder der Schwulenszene gründeten den Verein. Sie alle waren schon in Gruppen wie dem studentischen Asta-Schwulenreferat, der Aids-Hilfe oder "Homosexuelle und Kirche" (HuK) organisiert. "Es war nie so, dass wir da so richtig negative Reaktionen bekommen hätten", erinnert sich Rollinger. Ein kleines Lokal in der Maximinstraße war schnell gefunden, das "Café Verkehrt".

Danach bekam SchMIT immer mehr Mitglieder, die immer mehr auf die Beine stellten. Deshalb brauchten sie bald größere Räumlichkeiten. Ab 1995 fungierte dann das SchMIT-Z in der Mustorstraße als Zentrum des Vereins - mit Café, Beratungsbüro und Bibliothek. "Vom billigen Schwulenroman bis zur Fachliteratur findet man dort alles", so Rollinger.

Zugleich dient das SchMIT-Z den 230 Mitgliedern des Vereins und der Schwulen- und Lesbenszene aus Trier und der Region als Treffpunkt. Und das soll auch in Zukunft so bleiben. Problematisch sei, dass Kontakte inzwischen häufiger über das Internet geknüpft werden. Rollinger: "Wir zeigen den Leuten aber, dass man sich hier auch ganz persönlich kennenlernen kann."

Die Großveranstaltungen wie CSD und Rosa Karneval sind sicherlich am öffentlichkeitswirksamsten, laut Rollinger hat die Szene dadurch bei den Trie rern ein "Stein im Brett". "Die bunte Tucke ist zwar lustig, entspricht aber eigentlich nicht unserem normalen Lebensstil", sagt Rollinger. In erster Linie sei das SchMIT-Z imer schon eine Informationsstelle zum Thema Homosexualität. Die Beratungshotline "Rosa Telefon" gibt es jetzt schon seit 20 Jahren. Zehn ausgebildete Ehrenamtler helfen Anrufern, die sich anonym und kostenlos informieren können, bei Themen wie Aids, "Coming Out", Sex und Beziehungen weiter. "Ich fühl mich sauwohl in Trier. Man kann sich hier als schwuler Mann ausleben", sagt Rollinger. An dem toleranten Umfeld hat nicht zuletzt die Arbeit des SchMIT-Z großen Anteil.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort