Ein Reh hat sich in der City verirrt

Trier · Am Dienstag tauchte es erstmals auf, am Mittwoch hat es einen Blechschaden verursacht: Ein Reh hat sich offenbar in der Stadt verirrt. Die Polizei bittet um Vorsicht. Der Kreisjagdmeister ist ratlos.

 Dieses Reh entdeckte Volksfreund-Leserin Annemarie Martini 2013 in einem Weinberg bei Brauneberg. Ob es wohl verwandt ist mit dem Reh, das nun in der Trierer Innenstadt umherläuft?

Dieses Reh entdeckte Volksfreund-Leserin Annemarie Martini 2013 in einem Weinberg bei Brauneberg. Ob es wohl verwandt ist mit dem Reh, das nun in der Trierer Innenstadt umherläuft?

Foto: Annemarie Martini

Der Autofahrer dürfte einigermaßen überrascht dreingeschaut haben. Auf der Abbiegespur von der Südallee zur Weberbach lief ihm am Mittwoch gegen 15.30 Uhr ein Reh vors Auto. Ein Wildunfall auf der Landstraße ist nicht ungewöhnlich. Ein Wildunfall in der Trierer City dagegen schon. Grund genug für die Polizei, eine Warnmeldung herauszugeben. Monika Peters, Pressesprecherin der Polizei, sagt, das Tier sei schließlich in Gefahr - und es sei eine Gefahr für andere.

Am Dienstag wurde das Reh schon in der Bäderstraße gesichtet, die an die Südallee angrenzt. Am Mittwoch dann verursachte es den Unfall und lief davon. Wohin ist nicht bekannt. Auch woher das Tier kam, kann niemand erklären. Kreisjagdmeister Rolf Kautz aus Konz kann nur spekulieren. Vermutlich sei das Tier aus Heiligkreuz oder vom Petrisberg gekommen und am Bahndamm lang in die Stadt marschiert. Vor Jahren sei in der Nähe der Polizei auch schon einmal Rotwild aufgetaucht. Was man jetzt machen kann? Nichts. "Schießen? Ausgeschlossen in der Stadt. Mit Hunden jagen? Geht auch nicht. Ich weiß keinen Rat", gibt der Jäger freimütig zu. Im Grunde könne man nur hoffen, dass das Tier seinen Weg wieder aus der Stadt finde, so wie es auch reingekommen sei. Denkbar sei aber auch, dass es noch länger bleibe. Tagsüber könne es sich Deckung suchen, falls es nicht von Spaziergängern oder Hunden gestört werde. Und nachts würde es genug Nahrung finden, besonders im Palastgarten, wo gerade die Rosenblüten aufgehen. "Die lieben die wie Teufel."

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