Ein Riese für den großen Freund des Waldes

TRIER-QUINT. Im Quinter Staatswald steht jetzt eine "Gustav-Roth-Eiche". Sie wurde dem ehemaligen Forstamtsleiter zu seinem 80. Geburtstag gewidmet.

 Kürzlich im Meulenwald, Staatswald Quint: Gundolf Bartmann (links) gratuliert dem ehemaligen Forstamtsleiter Gustav Roth mit einer alten Eiche zu seinem 80. Geburtstag.Foto: Katja Krämer.

Kürzlich im Meulenwald, Staatswald Quint: Gundolf Bartmann (links) gratuliert dem ehemaligen Forstamtsleiter Gustav Roth mit einer alten Eiche zu seinem 80. Geburtstag.Foto: Katja Krämer.

Die alte Eiche am Kastelaunsweg im Quinter Staatswald ragt viele Meter hoch in den Himmel. "Sie ist schätzungsweise 160 Jahre alt", sagt Gustav Roth. Doppelt so alt wie der Forstamtsleiter im Ruhestand, der kürzlich seinen 80. Geburtstag feierte. Neben dem imposanten Baum steht eine Tafel, auf der "Gustav-Roth-Eiche" zu lesen ist."Den Quinter Wald maßgeblich geprägt"

"Wir haben unserem ehemaligen Forstamtsleiter etwas Besonderes zum runden Geburtstag schenken wollen, weil er den Quinter Wald von 1965 bis 1990 maßgeblich geprägt hat", sagt Gundolf Bartmann, Forstrevierleiter Trier. Der Baum sei ein Symbol des Lebens und des Verwurzeltseins. Gustav Roth ist von Kindesbeinen an verwurzelt mit dem Wald. Schon seine Urgroßväter waren passionierte Forstmänner. Der gebürtige Bad Kreuznacher studierte Forstwissenschaften an der Universität Göttingen und war 1952 Referendar im Forstrevier Quint. Zehn Jahre später kehrte er dorthin als Revierassistent zurück. "Im Jahr 1965 habe ich das Forstamt übernommen", erzählt Roth. Die hoch gewachsenen Douglasien, die den Waldplatz, auf dem die ihm gewidmete Eiche steht, umsäumen, hat er noch gesehen, als sie kaum einen Meter hoch waren. In alten Bäumen werde versinnbildlicht, was die Arbeit der Forstleute kennzeichnet, sagt Roth: "Wir arbeiten für die kommenden Generationen." Gundolf Bartmann bezeichnet seinen Vorgänger als passionierten Waldbauer. "Die Gestaltung des Waldes lag ihm am Herzen." Den so genannten Fremdländeranbau - gemeint ist das Pflanzen von Baumarten aus anderen Ländern - hat der einstige Forstamtsleiter vorangetrieben. "Die Wälder waren nach dem Krieg teilweise verwüstet, viele Bestände zerschossen", erinnert sich Roth. Fremdländeranbau sei aus der Not heraus entstanden, da mit schnell wachsenden Holzarten gearbeitet werden musste. Überregionale Bedeutung erlangte sein Pflanzgarten, in dem er junge Bäume zur Aufforstung aufzog. Innovativ wirkte Roth im Hinblick auf die Maschinen, die in der Waldarbeit eingesetzt wurden. Für ihn sei sein Beruf mehr als bloßes Arbeiten, er sei Berufung gewesen, sagt Roth. Dem Wald wünsche er, dass immer genügend Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, dass er optimal gepflegt werden kann. Sein Lieblingsbaum ist die kalifornische Flusszeder, und über den Wert der Eiche könnte der Waldfachmann stundenlang erzählen: "Die Eiche diente als Nahrung bei der Schweinehaltung." Und, und, und. Der dreifache Vater und vierfache Großvater lebt in Föhren. Ehrenamtlich setzt er sich für die Landespflege ein. In seiner Freizeit wandert er und baut leidenschaftlich gerne Möbel. "Natürlich aus Holz."

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