Ein Ring für alle Pfandflaschen

Trier · Probeweise sollen Abfallbehälter der Stadt Trier Pfandringe oder -kästen bekommen. Passanten können dort künftig Pfandflaschen und -dosen gut sichtbar abstellen, damit Sammler sie leicht abgreifen und im Supermarkt gegen Geld eintauschen können.

 Wie hier in der Innenstadt von Karlsruhe werden öffentliche Mülleimer in Trier künftig mit einem Aufsatz für Pfandflaschen versehen. Symbolfoto: dpa

Wie hier in der Innenstadt von Karlsruhe werden öffentliche Mülleimer in Trier künftig mit einem Aufsatz für Pfandflaschen versehen. Symbolfoto: dpa

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Trier. Felix Kreß, Student der Volkswirtschaftslehre in Trier, überreichte vor zweieinhalb Jahren dem damaligen Oberbürgermeister Klaus Jensen 573 Unterschriften (der TV berichtete am 18. März 2014). Die Petition unterstützte die bundesweite Initiative "Pfand gehört daneben". Die Idee: An Mülleimern werden Auffangbehälter befestigt, damit Flaschen und Dosen dort hineinstellt und später eingesammelt werden können. Weil das Thema bei der Verwaltung in Vergessenheit geriet, stellten Thorsten Kretzer für die Grünen und Philipp Bett für die CDU in der jüngsten Stadtratsitzung einen gemeinsamen Antrag. Der Griff in Abfallbehälter sei für Pfandsammler nicht nur unappetitlich und unwürdig, sondern mitunter gefährlich. Einstimmig beauftragte der Rat die Verwaltung, konkrete Lösungsvorschläge zu erarbeiten und dem Dezernatsausschuss bis Anfang 2017 vorzustellen. Demnach sollen Pfandringe oder -kästen zunächst probeweise an ausgewählten Standorten zum Einsatz kommen. Nach der Testphase soll eine flächendeckende Einführung folgen. Zudem soll die Stadtverwaltung Sponsoren finden. Alle Fraktionen stimmten dem Antrag zu. Susanne Kohrs (Die Linke) betonte: "Um Armut zu bekämpfen, brauchen wir mehr." Laut Michael Frisch (AfD) "ist die Sozialpolitik auf Bundes- und Landesebene gefragt, damit solche Dinge nicht mehr notwendig sind". Christiane Probst (FWG) sagte: "Das unwürdige Suchen in Mülleimern muss ein Ende haben." cus
Extra

Der Kreisverband Trier-Stadt von Bündnis 90/Die Grünen appelliert an Parteimitglieder, die Höhe ihrer Mitgliedsbeiträge zu hinterfragen. Bei der Mitgliederversammlung sagte Kassenwart Ole Seidel: "Von 150 Mitgliedern sponsern wir 30, denn diese zahlen nichts oder einen geringeren Beitrag, als wir für sie an Bundes- und Landesebene abgeben müssen." Jedes Mitglied solle überlegen, wie viel Beitrag es zahlen könne. Richtwert für den Beitrag ist ein Prozent des Nettoeinkommens. Als Normalbeitrag gelten 18 Euro pro Monat, befristet zu reduzieren auf 6,50 Euro. cus

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