Ein Spiegel "Im großen Garten"

TRIER-FILSCH. Nicht ganz so vollgestopft wie noch beim letzten Mal war diesmal die Tagesordnung der Ortsbeiratssitzung in Trier-Filsch. Trotz mancher Unmutsäußerungen über das bisherige Verfahren ließ die Ratsversammlung dennoch das Gestaltungshandbuch für das Baugebiet BU 12 "Am Olbeschwäldchen" passieren.

 Der lange geforderte Spiegel an der unübersichtlichen Kurve der Straße "Im großen Garten" in Trier-Filsch kommt – wenn auch auf Kosten des Ortsbeirats und nicht der Stadt. TV-Foto: Ludwig Hoff

Der lange geforderte Spiegel an der unübersichtlichen Kurve der Straße "Im großen Garten" in Trier-Filsch kommt – wenn auch auf Kosten des Ortsbeirats und nicht der Stadt. TV-Foto: Ludwig Hoff

Sechs Stimmen dafür, keine dagegen, zwei Enthaltungen, lautete das Abstimmungsergebnis bei der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats Filsch für das Gestaltungshandbuch zum Baugebiet BU 12 "Am Olbeschwäldchen" (der TV berichtete). Doch bis es so weit war, taten sich die Ratsmitglieder schwer. Auch Stefan Leist vom städtischen Planungsamt konnte Bedenken und Zweifel bei den Ratsmitgliedern nicht ganz ausräumen. Valentin Weber (CDU) wurde das Gefühl nicht los, dass Architekten und Bauherrn durch die städtischen Festlegungen "arg geknebelt" würden, wenn vieles haarklein reglementiert und unveränderbar vorgeben werde: Da sehe er schwarz für die Architekten. "Verschnupfte" Infopolitik

Auf die Seite der Stadt schlug sich Ortsvorsteher Karl-Josef Gilles (FDP): So stark würden Bauherr und Architekt "nun auch wieder nicht geknechtet". Joachim Gilles (FDP) rügte die späte Beteiligung des Ortsbeirats bei den Planungen. "Stärker und früher" eingebunden zu werden, auch in Detailfragen, monierte der Rat geschlossen mit seiner Forderung an die Verwaltung. Außerdem wichtig: später kontrollieren, ob die Vorgaben auch eingehalten werden. Für die Bauvorhaben gebe es keine Baugenehmigung mehr, erläuterte Leist. Darin sah Leist einen "wunden Punkt", wenn nachher ein anderes Haus da stehe, als im Plan eingezeichnet. Wieder einmal befasste sich der Rat mit dem Verkehrsspiegel "Im großen Garten". Die Stadt sei nicht verpflichtet, einen Spiegel aufzustellen, informierte Ortsteil-Chef Gilles aus der jüngsten Stellungnahme der Stadt. Werde der Spiegel gewünscht, müsse er aus dem Ortsteil-Budget finanziert werden. "Wir hätten genügend Geld, es zu machen", hielt Gilles nicht hinter dem Berg, zu was er bei einer Abstimmung tendieren würde. Kurz darauf war der Spiegel beschlossene Sache - auf eigene Kosten und mit leichtem Murren. Pferdefuß. Auch die Unterhaltungskosten gingen zu Lasten künftiger Budgets. Anderes Verkehrsproblem: Auf der Landesstraße (L 144) an Filsch vorbei werde zu schnell gefahren, Linksabbieger seien gefährdet. Laut Ortsvorsteher soll die so gut wie nicht mehr wahrnehmbare Markierung des Verlaufs der Abbiegespur erneuert werden. Keinen Sprengstoff enthielt die geplante "Zuordnung Filscher Kinder zu Kindertagesstätten", denn der Ortsbeirat setzt ganz auf das neue Gestaltungshandbuch. Auf Seite 13 heißt es "Ein Kindergarten wird voraussichtlich im Rahmen des nachfolgenden Planabschnitts BU 13 erfolgen". Joachim Gilles: "Wir hoffen auf eigene Kapazitäten. Die Stadt ist uns das schuldig." Einen kleinen Seitenhieb zum Sitzungsende gab es wegen der Kandidatur des Ortsvorstehers für das Bürgermeisteramt in Neumagen-Dhron: Rainer Dietzen (FDP) sagte, einige seien "verschnupft" über die Infopolitik des Ortsvorstehers. Norbert Lambertz (SPD): "Ich habe es erst aus der Presse erfahren." Gilles bat um Verständnis, dass er mit seiner Entscheidung nicht habe "hausieren" gehen können.

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