Ein steinernes I-Tüpfelchen

MEHRING. Der ehemaligen Mehringer Schule steht eine neue Karriere bevor: Im November beginnen in dem 1910 errichteten Gebäude die Umbauarbeiten zum Gemeinde- und Vereinshaus. Bis 2008 soll das in zwei Bauphasen gegliederte Projekt abgeschlossen sein. Die Kosten betragen insgesamt 1,5 Millionen Euro.

Stichtag ist der 1. Dezember 2006. "Wegen der Bezuschussung müssen wir bis zu diesem Datum begonnen haben. Das Land übernimmt 50 Prozent der Kosten aus dem Investitionsstock," sagt Ortsbürgermeister Helmut Reis. Die von der Bonner Planungsgruppe Bernd K. Heichel ausgearbeiteten Pläne liegen fertig auf dem Tisch. Der Umbau des historischen Gebäudes wird in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz laufen, wobei sich die erste Phase über rund ein Jahr hinziehen soll. In dieser Zeit ist die eigentliche Umwandlung des Ex-Schulgebäudes in ein Bürger- und Vereinshaus vorgesehen. Die Nutzer, die dort 2003 nach dem Bau der neuen Mehringer Schule eingezogen waren, schauen zunächst einmal harten Zeiten in Behelfsquartieren entgegen. Der erste Bauabschnitt gilt der Umnutzung des alten Schulhauses. Wichtigste Details der Planung: Die ehemaligen Klassenzimmer im Erdgeschoss werden zu einem großen Raum zusammengefasst. Damit erhält Mehring endlich einen - in dem Umfang bisher nicht vorhandenen - Gemeindesaal für öffentliche und private Veranstaltungen. Hinzu kommen im Erdgeschoss sanitäre Anlagen, eine Garderobe und ein "Bestückungsraum" für die im zweiten Bauabschnitt geplante Außenbühne auf dem ehemaligen Schulhof. Ganz für Vereinszwecke wird das Obergerschoss hergerichtet. Dort entstehen drei große Räume für die kulturschaffenden Vereine, ein Sanitärbereich und eine Teeküche. Nach dem Umbau wird die Ortsgemeinde nur die "kahlen" Räume an die künftigen Nutzer übergeben. Die weitere Ausgestaltung können die Vereine selbst bestimmen - allerdings auch auf eigene Kosten. Das Dachgeschoss dient später als Material-, Noten- und Kostümlager der Vereine. Es wird für diesen Zweck komplett saniert und isoliert. Historischer Charakter soll wieder deutlicher werden

Das Äußere des denkmalgeschützten alten Schulhauses soll so hergerichtet werden, dass sein historischer Charakter wieder deutlicher wird: Zur Fassadengestaltung gehört etwa der Einbau "alter" Sprossenfenster und die Schließung der nachträglich eingebauten, zweiten Eingangstür zum Schulhof. Auch die Fassade des Nebentrakts erhält wieder ihre ehemaligen Fenster und wird damit in ihren alten Zustand versetzt. Die zur Linterstraße gelegene Fassade erhält mit einem neuen Anbau für Warmhalteküche und Garderobe eine moderne Komponente, die ausdrücklich die Historie des dahinter liegenden Altbaus hervorheben soll. Ein zweiter Baubabschnitt beginnt 2008. Innerhalb eines halben Jahres soll dabei der ehemalige Schulhof für Zwecke eines Gemeinde- und Vereinshauses umgestaltet werden. So entsteht eine etwa 100 Quadratmeter große, überdachte Bühne mit entsprechender Technik. Der ehemalige Schulhof davor wird zum Zuschauerraum mit rund 240 Sitzplätzen. Der besondere Clou: Durch eine ausfahrbare Zeltkonstruktion kann der Platz in kurzer Zeit vollkommen überdacht und wetterfest gemacht werden. Ortsbürgermeister Reis: "Wenn es sein muss, lässt sich dann dort in einer halben Stunde ein Fest aufziehen." Ebenfalls Teil des zweite Bauabschnitts ist der Umbau der alten Schultoilette am Rande des Platzes in eine öffentliche Sanitäranlage. Reis: "Dieser Schulumbau wird das I-Tüpfelchen auf der vor 25 Jahren begonnenen Mehringer Ortssanierung sein."

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