Leserbrief Ein Stück Begleitung des Lebens

Trier · Zum Abschied der Jesuiten aus Trier.

So verlassen nunmehr die letzten drei verbliebenen Jesuiten Trier. Das Ignatiushaus schließt, und mit ihm geht auch ein Stück Begleitung meines Lebens über mehr als fünf Jahrzehnte verloren.

Aufgewachsen in den 50er und 60er Jahren in der Pfarrei St. Martin, ist die Mutter mit uns beiden Jungen vor Ostern und auch in der Adventszeit im Ignatiushaus zur Beichte gegangen. Oftmals standen wir in Zweierreihen mit vielen anderen Menschen bis auf die Dietrichstraße und warteten, bis wir uns im Beichtstuhl niederknien konnten. Die Beichte war fester Bestandteil des Advents. Zusammen mit unserer kleinen Spendenpappschachtel zu Hause war es eine wunderbare Vorbereitung auf Weihnachten.

Es war eine stille Zeit der Vorfreude, und die Jesuiten des Ignatiushauses gehörten dazu. Die Mutter hat lange schon die Augen geschlossen und mit ihr viele der Jesuiten, die ich über die Jahrzehnte in der Beichte kennengelernt hatte. Ihnen allen möchte ich Danke sagen für ihren Dienst, die Treue gegenüber ihren Aufgaben und die Momente, die meinem Leben gutgetan haben. Sollten noch künftige Zeiten des Advents mir zugetan sein, so werde ich das Ignatiushaus und seine Jesuiten, sei es an der Hand der guten Mutter und später auch alleine, in guter Erinnerung im Herzen bewahren.

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