Ein Stück Heimat für die Anwohner

Ort der Besinnung und inneren Einkehr: Die Medarduskapelle in Trier-Süd wird 150 Jahre alt. Benannt ist sie nach dem heiligen Medardus aus Nordfrankreich.

Trier. (brm) Inmitten von Wohnhäusern ist sie seit 150 Jahren zu finden: die Medarduskapelle an der Medardstraße in Trier-Süd. Seit 1860 erinnert die Gedenkkapelle an die ehemalige Pfarrkirche St. Medard, die zur Zeit der französischen Besetzung Triers abgerissen wurde.

Auch heute ist die Kapelle noch ein Ort der Besinnung und inneren Einkehr. "Jedes Jahr findet am 8. Juni, dem St.-Medard-Tag, und an Nikolaus eine Messe statt", sagt Horst Orth, der sich gemeinsam mit Bernhard Rosch um die Belange der Kapelle kümmert. Ein Glockenturm, zwei bunt verbleite Fenster mit Motiven aus der Bibel und eine Herz-Jesu-Figur an der oberen Front der Kapelle laden Gläubige ein. Damit die Kapelle nicht an Glanz verliert, wurde sie bereits mehrmals seit ihrer Erbauung restauriert - zuletzt 2004.

Die Anwohner der Medardstraße haben die kleine Kapelle seit jeher in ihr Herz geschlossen. "Die Medarduskapelle ist ein Stück Heimat", sagt Orth, der schon mehr als 70 Jahre in St. Medard wohnt. Der Kapellensaal ist mit acht Bänken ausgestattet, die aus einem alten Bestand der Matthias-Basilika stammen. Ein neuer Altar wurde 1987 eingebaut. Mehrere Heiligen-Figuren aus Terrakotta und ein großes Altarkreuz zieren die Wände.

Der Heilige Medardus war ein französischer Bischof. Er wurde 457 in Salency geboren und galt als Wohltäter für Notleidende und Arme. Der Legende nach wurde Medardus einst bei einer Wanderung von einem Gewitter überrascht. Ein Adler soll ihn mit seinen Flügeln vor dem Nasswerden geschützt haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort