Ein Stück vom Kuchen

Die Universität Trier hat 11,5 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II erhalten. Wie die Zuschüsse verplant werden und welche Fördermittel ausgegeben werden können, wurde in der Sitzung des Hochschul-Kuratoriums unter Leitung von Josef-Peter Mertes festgelegt.

Trier. Die Universität bekommt ein Stück vom großen Kuchen Konjunkturpaket II ab. 11,5 Millionen Euro fließen an die Universität. Sieben Millionen davon werden bis 2010 für Baumaßnahmen am Campus ausgegeben sein, so der Kanzler Klaus Hembach. Ein Bürogebäude für die Biogeografie und Ökotoxikologie soll entstehen. Die Seminarflächen sollen bis zum Wintersemester 2009/10 ausgeweitet werden. Das bedeutet sechs neue Seminarräume am Campus I, "von denen alle Fachbereiche profitieren sollen", wie Hembach erklärt. Die restlichen 4,5 Millionen werden investiert in die Förderung des Studierendenwerks mit Wohnräumen und im Mensabereich, in die Kinderbetreuung sowie in Großgeräte-Beschaffungen. Außerdem werden das Sprachzentrum und die Uni-Video-Anlage modernisiert und erneuert. Eine E-Learning-Ausstattung sowie ein Lehrlabor für das Fach Biologie gehören ebenfalls dazu.

Als erfreulich befand Uni-Präsident Peter Schwenkmezger die Weiterförderung des Sonderforschungsprojekts 600 für vier weitere Jahre mit acht Millionen Euro Sonderförderung, die allerdings nichts mit den Zuschüssen aus dem Konjunkturpaket zu tun haben. Das Projekt würde wegen der guten Ergebnisse der ersten Forschungsphase und der erfolgversprechenden neuen Forschungsperiode weitergefördert, klärt Hembach auf. Auch durch die Exzellenzinitiative des Landes Rheinland-Pfalz fließen noch 8,5 Millionen Euro für sechs Einzelprojekte an die Universität.

So weit, so gut. Doch auch für 2010 muss die Uni den Hochschulpakt erfüllen und stellt deswegen 668 neue Studienplätze zur Verfügung. 18 wissenschaftliche Stellen, davon fünf Professoren, bekommt die Uni dafür. Hembach dazu: "Die 18 Stellen ermöglichen rein rechnerisch den genannten Studierendenaufwuchs, erbringen aber keine Verbesserung der Betreuungsrelation." Deshalb kommen noch 26 weitere Stellen dazu, die aus dem Sondervermögen Rheinland-Pfalz zugesteuert werden, das eine vom jährlichen Haushalt abgekoppelte Finanzierungsform sei, die den Hochschulen Planungssicherheit gebe, erklärt Hembach. "Noch nie hat die Universität Trier so viele Stellen in so kurzer Zeit bekommen", freut sich Schwenkmezger.

"Zufrieden ist man eher selten" ist Hembachs Antwort auf die Frage, ob die Höhe der Zuwendungen zufriedenstellend sei. Wie zufrieden die Studenten mit der Betreuungs- und Raumsituation sein werden, wird sich ab dem Wintersemester im Herbst zeigen. Dass sich Studenten gegen überfüllte Seminare und schlechte Betreuungs- und Lehrangebote wehren, ist bereits bei den Bildungsstreiks in diesem Jahr deutlich geworden (der TV berichtete).

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