"Ein Tag der Freude"

TRIER. Das eigene Wohnumfeld beschäftigt die Bürger offenbar am meisten. Viele haben dies mit ihrer Teilnahme an der so genannten "Bürgerbeteiligung" dokumentiert, die auf Initiative der Unabhängigen Bürgervertretung Maximini (UBM) entstanden ist und seit 1997 läuft.

In den vergangenen sieben Jahren wurden in 13 von 19 Trierer Stadtteilen Bürgerbeteiligungsverfahren abgeschlossen. In Zewen, Pfalzel und Trier-Süd steht der Abschluss nach Mitteilung der Verwaltung unmittelbar bevor. In Ehrang-Quint, Mariahof und Trier-West ist der Abschluss ebenso bis zu den Sommerferien geplant wie in Trier-Mitte-Gartenfeld und Trier-Nord. Bis Ende 2003 wurden rund 267 000 Euro dafür aufgewendet, die Bürger bei der Gestaltung ihres Umfeldes ein gewichtiges Wörtchen mitreden zu lassen. Die Verwaltung zieht eine positive Bilanz der Diskussionen vor Ort, aus denen Bürgergutachten entstanden sind. Diese sollen als Grundlage für die künftige Entwicklung der Stadtteile dienen. Für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen soll im Amt für Stadtentwicklung und Statistik eine halbe Personalstelle eingerichtet werden. In der Sitzung des Steuerungsausschusses waren sich am Donnerstag alle Beteiligten einig: Die Gutachten stellen "hervorragendes Material für die Politik dar", wie Oberbürgermeister Helmut Schröer es formulierte. Er persönlich sei sehr zufrieden, wie sich viele Bürger eingebracht hätten. Gilbert Felten (CDU) pflichtete bei, wies jedoch darauf hin, dass "leider die Mittel fehlen, um alles umzusetzen". In der Tat sind bislang vorwiegend wegen Geldmangels erst 50 von 500 vorgeschlagenen Einzelmaßnahmen durchgeführt worden. Hans-Willi Triesch (SPD) lobte "die hervorragenden Mitarbeiter der Verwaltung" und hob hervor, aus den Workshops in den Stadtteilen seien viele Aspiranten für die Politik gewonnen worden. Triesch appellierte an die Verwaltung, "nichts auf die Ortsbeiräte abzuwälzen". Manfred Maximini merkte an, für die UBM sei "dies ein Tag der Freude", denn sie habe die Bürgerbeteiligung vorgeschlagen. "Es liegt an uns allen, die Bürger weiterhin bestmöglich zu beteiligen." Gerd Dahm (Grüne) begrüßte "den Erfahrungsgewinn in der Verwaltung" und zeigte auf, "dass das Werk nie vollendet werden wird. Deshalb müssen wir uns überlegen, wie die Gutachten fortgeschrieben werden".

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