Ein Turm als Wahrzeichen

TRIER. Mit seinen 3700 Einwohnern ist Zewen ein eher kleiner Stadtteil Triers - aber deswegen nicht weniger bedeutend. Vor allem hat Zewen eine lange Geschichte. Dabei spielte schon früher die Nähe zur Grenze eine wichtige Rolle.

Zewen ist einer der ältesten Trierer Stadtteile: Schon die Kelten und Römer waren hier ansässig. Besonders im Mühlental, aber auch in der Nähe des alten Ortskerns hatten die Römer gesiedelt. Auch Begräbnisstätten haben Forscher gefunden - etwa dort, wo heute die Bundesstraße 49 über die Eisenbahn führt. Nach dem Untergang des Römischen Reichs begannen hier die Franken zu siedeln. Vor etwa 1000 Jahren wurde der Ort zum ersten Mal unter dem Namen "Zeuvena" festgehalten. Aus dieser Zeit sind allerdings keine Reste von Gebäuden erhalten.Drei Wachttürme an der Bistumsgrenze

Im wahrsten Sinne herausragend ist dagegen ein noch erhaltenes, mittelalterliches Baudenkmal mitten im Ort: Der Zewener Turm. Dieser ist der letzte in seiner ursprünglichen Form erhaltene von insgesamt drei Türmen. Alle dienten als Beobachtungs- und Verteidigungstürme an der Grenze des Erzbistums Trier. Auch die Dörfer Nieder- und Oberkirch hatten ihre Wachttürme. Zum Teil wichen sie aber neuen Gebäuden oder wurden umgenutzt. So ist der Wasser-Zollturm in Oberkirch heute Teil eines Wohnhauses. Das genaue Alter dieser Wehrbauten ist allerdings nicht mehr nachzuweisen. So schwanken die Angaben für die Bauzeit des Zewener Turms zwischen den Jahren 1030 und 1320. Klar erkennbar ist aber sein Zweck: Die Schießscharten und der hochgelegte Eingang und der Graben, der den Turm umgab, sind immer noch sichtbar. Dabei sah es zwischenzeitlich für den Turm düster aus. In den 70er-Jahren begann der im unteren Teil als Heuschober genutzte Turm zu verfallen. Dennoch wurde er - auch auf Initiative des Vereins Trierisch - gerettet. Anders erging es da der alten, um 1815 errichteten Pfarrkirche Zewens. Als letzter Rest von dieser wurde 1975 der Glockenturm abgerissen. Vergessen ist sie allerdings nicht. Heute erinnert ein Gedenkstein an das Bauwerk. Das in Niederkirch gelegene Schloss Monaise entging diesem Schicksal vor allem durch das Engagement des "Vereins der Freunde des Schlosses Monaise". In den Jahren 1779 bis 1783 ließ Domprobst Philip Franz Graf von Walderdorff es als Sommerresidenz und Lustschloss erbauen. Architekt war der Franzose Ignace Mangin. Doch schon zehn Jahre später verkaufte von Walderdorff das Schloss, bis es 1969 durch verschiedene Hände in den Besitz der Stadt Trier kam. Allerdings wurde das Gebäude nicht mehr dauerhaft genutzt. Erst 1997 - nach mehr als 20 Jahren Verfall - gingen die Wiederherstellungsarbeiten an diesem frühklassizistischen Kleinod zu Ende. Mehr als 5,2 Millionen Euro steckte die Stadt in die Restaurierung des Bauwerks. Heute beherbergt das Erdgeschoss ein Restaurant, die oberen Stockwerke sind nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Dennoch ist der Anblick des Schlosses von außen - malerisch am Moselufer gelegen - schon einen Ausflug wert.

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