Ein Ufer, das zum Verweilen einlädt

Trier-Nord · Plattenwege und Rampen führen an mehreren Stellen in Trier-Nord direkt zum Moselufer. Breite Stufen und Grillstellen laden zum Picknicken und Entspannen ein, Bewegungsräume zu Sport und Spiel. So soll es nach der Moro-Initiative "Landschaftsnetz Mosel", die im Ortsbeirat vorgestellt wurde, dort in ein paar Jahren aussehen. Ein weiteres Thema war die Entwicklung der Paulinstraße.

 Das Moselufer in Trier-Nord soll attraktiver werden. TV-Foto: Dorothee Quaré

Das Moselufer in Trier-Nord soll attraktiver werden. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier-Nord. Glücklicherweise gehören sie längst der Vergangenheit an, die ausgedehnten Brennnesselfelder, die einst das Moselufer säumten und ein Verweilen unmöglich machten. Seit einigen Jahren wird an der Mosel zwischen Jugendherberge und Hospitalsmühle regelmäßig gemäht, der Bewuchs ausgelichtet - und prompt kamen die Besucher mit ihren Decken, Picknickkörben und Einweggrills.
Im Rahmen einer Entwicklungsleitlinie soll der 1,4 Kilometer lange Abschnitt des Moselufers in den kommenden Jahren einladend gestaltet werden. Iris Wiemann-Enkler, Leiterin des Stadtplanungsamts, stellte die "Moro (Modellvorhaben der Raumordnung)-Initiative ,Landschaftsnetz Mosel\', modellhafte Aufwertung eines städtischen Moselufers in Trier-Nord zwischen Jugendherberge und Hospitalsmühle" den Mitgliedern des Ortsbeirats vor. Die Pläne, denen ein Bürgerworkshop im Februar vorausging, stießen dort auf einhellige Zustimmung - dies noch vor der Präsentation im Dezernatsausschuss IV.
Ausgespart sind das Zurlaubener Ufer und das Grundstück der früheren Kabinenbahn: "Die Struktur dort ist wenig veränderbar, aber es laufen Entwicklungsgespräche mit den Gastronomen", versicherte Wiemann-Enkler. Das Kabinenbahn-Grundstück sei öffentlich ausgeschrieben.
Nördlich davon soll das steile Moselufer abgeflacht werden - eine Option, der sich die Behörden in der Vergangenheit versperrt hätten. "Aber ökologische Gründe sprechen dafür sowie die Nutzungsmöglichkeiten", sagte die Amtsleiterin und ergänzte: "Man kann in der Mosel baden, die Wasserqualität ist gut, und die Schiffe fahren auf der Westseite."
Die Pläne sehen vor, den Fuß- und Radweg zu verbreitern, wobei der letztere nach hinten, jenseits der Baumwurzeln, verlegt werden soll. Da der Hochwasserdamm ohnehin erneuert werden muss, hofft man auf eine finanzielle Unterstützung des Vorhabens.
An mehreren Stellen soll die Vernetzung in den Stadtteil verbessert werden. So ist bei der Jugendherberge eine überirdische Querung geplant. Auch Grillstellen sollen am Ufer eingerichtet werden. Stege beziehungsweise Plattenwege und Rampen sollen an mehreren Stellen Zugang zum Wasser ermöglichen.
Bei der ehemaligen Kaserne Feuvrier sind breite Stufen in die - flache - Mosel geplant, nachdem ein freiliegender Steg nicht genehmigt wurde (der TV berichtete). Am Kopf der Peter-Lambert-Straße soll ein Platz entstehen. Beim Nordbad möchte man sich an dem historischen Strandbad vor 100 Jahren orientieren, "aber keine getrennten Bäder für Männer und Frauen", so Wiemann-Enkler augenzwinkernd.
Auch die - trockene - Mündung der Weberbach beim ehemaligen Pumpwerk der Stadtwerke soll gestaltet werden. Bei einem Workshop am 22. Oktober werden alle Projekte vorgestellt.Extra

Die Moro-Initiative Landschaftsnetz Mosel startete vor vier Jahren unter Leitung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung sowie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Sieben Modellprojekte wurden im Fokusraum "Dreiländermosel" herausgearbeitet. Ziel ist eine integrierte Entwicklung der Flusslandschaft. In Trier erarbeitet das Büro BGHplan eine Konzeption. DQ

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