Ein (Video-)Spiel über das Sterben

Trier · Außergewöhnliche Auseinandersetzung mit einem Tabu-Thema: Ein Team aus Multimedia-Design-Studenten der Hochschule Trier um Daniel Denne hat das Thema Sterben zur Basis seines Videospiels "In Between" gemacht. Das 2-D-Produkt ist preisverdächtig.

 Die Intermedia-Design-Studenten der Trierer Hochschule Daniel Denne (sitzend), Stephan Wirth, Matthias Guntrum sowie Wolfgang Reichard sind mit ihrem Videospiel In Between für den Deutschen Multimediapreis nominiert. Hochschul-Dozent Marcus Haberkorn (links) hat das Projekt betreut. TV-Foto: Katja Bernardy

Die Intermedia-Design-Studenten der Trierer Hochschule Daniel Denne (sitzend), Stephan Wirth, Matthias Guntrum sowie Wolfgang Reichard sind mit ihrem Videospiel In Between für den Deutschen Multimediapreis nominiert. Hochschul-Dozent Marcus Haberkorn (links) hat das Projekt betreut. TV-Foto: Katja Bernardy

Trier. Ein junger Mann geht in einem Zimmer auf und ab. Von links schiebt sich ein schwarzer Schatten in den Raum. Er wird größer und größer und größer. Dreht sich der Mann um und schaut das bedrohliche Schwarz an, dann verzieht sich der Schatten - um schnell wiederzukommen. Der rote Faden des Spiels ist das Thema Sterben.

Während die Geschichte des Videospiels erzählt wird, erhält der Spieler Informationen über die fiktive Welt der Spielfigur. Er bekommt Regeln an die Hand, um sie in immer schwieriger zu bewältigenden Labyrinthen aus Wänden und Zacken umzusetzen.
Warme Farben und ruhige Klänge begleiten ihn dabei, während er sich auch auf eine Achterbahn der Gefühle einlässt.
In seiner Bachelor-Arbeit hatte sich der Trierer Intermedia-Design-Student Daniel Denne intensiv mit dem Sterben auseinandergesetzt. "Ich hatte mich gefragt, mit welchem Thema ich mich am wenigsten beschäftigen würde", sagt der 24-Jährige. Seine Einser-Arbeit und Prototyp von "In Between" waren die Grundlage für die Weiterentwicklung des Videospiels im Team. Mitgestalter sind Stephan Wirth (24), Matthias Guntrum und Wolfgang Reichard. Hochschul-Dozent Marcus Haberkorn hat das Projekt betreut.
"In Between" bedeutet zwischen den Welten", sagt Wirth. Das Videospiel hangelt sich ebenso sensibel wie kreativ entlang der Sterbephasen, welche die bekannte Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross definiert hat. "Der Spieler soll Empathie für die Figur aufbauen", sagt Denne. Dazu nutzen die Studenten sowohl gestalterisches Können als auch psychologisches Wissen.

"In Between hat die Jury des Deutschen Multimediapreises für Kinder und Jugendliche MB21", der morgen in Dresden verliehen wird, bereits begeistert. Die Produktion gehört zu 21 nominierten Beiträgen, die aus 259 Einreichungen ausgewählt wurden. "Mit In Between gelingt den Kreativen aus Trier ein Spiel, das auf eine ganz eigene Art mit der Metapher ,Game Over' spielt und im Guten nachdenklich stimmt", heißt es in der Pressemitteilung des Medienkulturzentrums Dresden, das den Wettbewerb mit dem Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland ausrichtet. Daniel Denne und Matthias Guntrum sind nun auf dem Weg zur Preisverleihung nach Dresden. Ob sie ganz vorne mit dabei sind, erfahren sie heute. Fest steht bereits, dass das preisverdächtige 2-D-Videospiel im Frühjahr erworben werden kann. Die Trierer Studenten haben schon eine Firma gegründet.

inbetween.gentlymad.orgExtra

Der Deutsche Multimediapreis für Kinder und Jugendliche - MB21 ist eine Initiative im Rahmen des Dialogs Internet. Gefördert wird MB21 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Landeshauptstadt Dresden sowie weiteren Partnern. Der Wettbewerb wird vom Medienkulturzentrum Dresden und dem Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland (KJF) ausgerichtet. kat

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