Ein Waldlauf im Kopf

TRIER/LORSCHEID. Nach Feierabend greift Fachhochschulprofessor Walter Jakoby gerne zur Feder. In seinem Debüt "Supermann, was nun?" zeigt er, wie Männer ticken.

 Bücherschreiben als Entspannung und Ausgleich zum Berufsalltag als Fachhochschulprofessor für Elektrotechnik: Walter Jakoby hat nach zwei Jahren Schreibarbeit in seiner Freizeit sein Erstlingswerk herausgebracht. TV-Foto: Anke Scholz

Bücherschreiben als Entspannung und Ausgleich zum Berufsalltag als Fachhochschulprofessor für Elektrotechnik: Walter Jakoby hat nach zwei Jahren Schreibarbeit in seiner Freizeit sein Erstlingswerk herausgebracht. TV-Foto: Anke Scholz

Um den Stress des Berufslebens hinter sich zu lassen, suchen viele Alltagsgeplagte im Sport die Erholung. Beim Joggen oder Fahrradfahren fällt es leicht, die Strapazen des Tages hinter sich zu lassen. Walter Jakoby hat einen anderen Ausgleich zu seiner Tätigkeit als Fachhochschulprofessor und Unternehmensberater gefunden. Wenn er nach Feierabend von der Arbeit nach Hause kommt, setzt er sich an seinen Schreibtisch in Lorscheid. Nach zwei Jahren Schreiben hat er nun seinen ersten Roman "Supermann, was nun?" veröffentlicht. "Für mich war das ein geistiger Waldlauf", erklärt Walter Jakoby. Weil er mit der Darstellung des Mannes in vielen typischen Frauenromanen unzufrieden war, griff Walter Jakoby selbst zur Feder und gewährt der Damenwelt Einblick in die Denkweisen der Herren. Die Handlung in Kürze: Marc Theisen, ein erfolgreicher Projektleiter und glücklicher Familienvater, glaubt sein Leben im Griff zu haben. Doch plötzlich gibt es im Job Probleme und seine Frau unterstellt ihm Affären mit anderen Frauen. Fassungslos muss Theisen erkennen, dass sein Leben aus den Fugen gerät. Doch aufgeben will er auf keinen Fall. Unerschrocken stürzt er sich in den Kampf um seine Ehe und Karriere und macht sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens. An der Fachhochschule Trier bildet Walter Jakoby seit 16 Jahren als Professor für Elektrotechnik angehende Ingenieure aus. Dass ein Technikbegeisterter und Wissenschaftler einen Unterhaltungsroman schreibt, klingt ungewöhnlich. Doch Walter Jakoby meistert diesen Spagat zwischen Technik und literarischer Kreativität ohne Probleme. Sich zu sehr auf ein Gebiet festzulegen, war noch nie sein Ziel. "Ich bin nicht gerne Spezialist. Es gibt sehr viele Dinge, die mich interessieren", meint der 48-Jährige. Lesen ist eines seiner größten Hobbys. David Lodge und Leon de Winter zählen zu seinen Lieblingsautoren.Buch soll unterhalten

Bei der Arbeit an seinem ersten Roman stand Walter Jakoby stets seine Frau zur Seite. Als Erste las sie das Skript und gab dem "Nachwuchs-Autor" Tipps und Verbesserungsvorschläge. "Meine Frau ist eine ehrliche Kritikerin und sagt mir die Wahrheit", schmunzelt der zweifache Familienvater. Autobiografisch sei sein erster Roman nicht, doch seine eigene Erfahrungswelt hat der Autor einfließen lassen. "In erster Linie soll das Buch unterhalten, aber zwischen den Zeilen gibt es auch eine tiefere Aussage." Für ihn war das Schreiben an seinem Roman ein Weg, seine eigenen Gedanken im Kopf zu ordnen. "Ich habe schon ein paar Ideen für neue Bücher", sagt er. Wenn es seine Zeit erlaubt, will er sich erneut auf einen "geistigen Waldlauf" begeben.

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