Einander begegnen, miteinander reden

Trier · "Willkommen an Bord" hieß es bei einem Fest im Bürgerhaus Trier-Nord. Flüchtlingskinder und deren Eltern waren eingeladen zu Spiel, Spaß, Kuchenessen und zum Austausch mit den Stadtteilbewohnern.

 Zugucken und ausprobieren: Andrang beim Kinderschminken auf dem Willkommensfest im Bürgerhaus Trier-Nord. TV-Foto: Martin Recktenwald

Zugucken und ausprobieren: Andrang beim Kinderschminken auf dem Willkommensfest im Bürgerhaus Trier-Nord. TV-Foto: Martin Recktenwald

Foto: Martin Recktenwald (ten) ("TV-Upload Recktenwald"

Trier. "Ich habe die Bilder im Fernsehen gesehen und auch die Aufnahmestelle in der Dasbachstraße besucht. Da sagte ich mir, man muss was tun", erzählte Alfred Lautwein, wie die Idee fürs Willkommensfest im Bürgerhaus Trier-Nord entstand. Mitstreiter fand er im Freundes- und Bekanntenkreis schnell und so gründete sich die "Initiative Trier Nord für Kinder".
Feuer und Flamme waren auch Maximilian Landgraf, Bewohnerbegleiter der Wohnungsbaugesellschaft Am Beutelweg, und Bernd Weihmann von der Gemeinwesenarbeit des Bürgerhauses Trier Nord. Der Verein zur Begleitung minderjähriger Flüchtlinge "Palais" stieg ebenfalls mit ein.
Wetterbedingt musste die Hüpfburg zwar wegfallen, aber die Kinder hatten trotzdem keine Schwierigkeiten sich zu beschäftigen: Schminkstand sowie Mal- und Brettspieltische waren beliebte Anlaufpunkte. Musik steuerte die "Shanty-Gruppe Trier Mosel" bei. Zahlreiche Sponsoren hatten mit Geld oder Sachspenden wie Kuchen, Getränken, Kinderschminke das Vorhaben unterstützt. Als Veranstaltungsort bot sich das Bürgerhaus unter anderem an, weil hier mit dem "Café Welcome" ohnehin seit einiger Zeit ein Begegnungsort zwischen Flüchtlingen und Anwohnern besteht. Jeden Dienstag hat das Café geöffnet. Das Angebot wird so gut angenommen, dass aus Platzgründen ein Umzug in den großen Saal des Bürgerhauses geplant ist. "Beide Seiten profitieren von diesem Austausch", urteilte Weihmann.
Aus Sicht von Landgraf sind Aktionen wie das Willkommensfest wichtig. Normalerweise nähmen die Bewohner die Flüchtlinge nur wahr, wenn sie diese auf dem Weg in die Innenstadt sähen. Obgleich die Stimmung allgemein positiv sei, gebe es auch Berührungsängste. "Teilweise wohnt man seit Jahren Tür an Tür mit Menschen mit Migrationshintergrund und versteht sich sehr gut. Den Neuankömmlingen gegenüber ist man trotzdem misstrauisch", gab Landgraf seine Beobachtungen wider. Die Leute zusammen und miteinander ins Gespräch zu bringen, sei da der richtige Weg.

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