Einblicke in fernöstliche Kultur für Trierer Gymnasiasten

Trier · Schüler dreier Gymnasien nehmen am Projekt "Chinabilder in Bewegung - Das Eigene im Fremden" teil. Dabei lernen sie nicht nur Interessantes über Land und Leute, sondern entdecken auch eine faszinierende Sprache.

 Zum Abschluss des Projekts „Chinabilder in Bewegung“ präsentieren die Schüler stolz ihre Teilnahmezertifikate. Foto: Tilman Schalmey

Zum Abschluss des Projekts „Chinabilder in Bewegung“ präsentieren die Schüler stolz ihre Teilnahmezertifikate. Foto: Tilman Schalmey

Foto: (h_st )

"Im Schulunterricht wird China sehr eingeschränkt behandelt. Wir wollten das verbessern, weil China wichtig für uns alle ist", erklärt Professor Christian Soffel von Universität Trier. In Zusammenarbeit mit Lydia Wolf, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Studienberaterin, leitete Soffel das Projekt "Chinabilder in Bewegung - Das Eigene im Fremden".

Das Projekt gab es in diesem Jahr zum zweiten Mal. Es ist für Schüler geeignet, die sich für die Fächer Sinologie und Computerlinguistik interessieren. Die Teilnehmer gestalteten die Abschlussveranstaltung hauptsächlich selbst.

Knapp ein Jahr lang hatten sich die Schüler von drei Trierer Gymnasien mit China und vor allem mit Taiwan beschäftigt: Max-Planck-Gymnasium, Angela-Merici-Gymnasium und Auguste-Viktoria-Gymnasium. Schülerin Pia Hoehl aus Pellingen: "Die Kultur ist vielfältiger, als man denkt. Man weiß nur von den Produkten Chinas, aber nicht von der Mentalität."

Durch die vielfältigen Vorträge über die Kultur, Politik und Geschichte Taiwans hat Pia viel Wissen dazugewonnen. Nach einem Crashkurs in Chinesisch, der im Rahmen des Projektes angeboten wurde, überlegt auch Pauline Krusnin aus Trier, die chinesische Sprache umfassend zu erlernen. Pia ist sich jedoch sicher, dass ihr das Sprechen von Mandarin zu schwer fällt, von der Schriftsprache ist sie aber sehr angetan.

In einem der Abschlussvorträge wird auch auf das Thema der qualitativen Medienanalyse eingegangen. Mit dem Satz "Pu der Bär soll raus aus China" erklärt eine Schülergruppe den Zuhörern die Zensur westlicher Kinderbücher in China. Weitere Themen, die vorgestellt und während des Projektes teilweise spielerisch behandelt werden, sind unter anderem die Landeskunde, Politik, Sprache und die Computerlinguistik.

Das Projekt liegt auch Georg Müller-Fürstenberger, Vizepräsident für Forschung und Infrastruktur der Uni Trier, am Herzen. "Es würde mich sehr freuen, wenn wir Ihnen gezeigt haben, dass Informatik, Medienwissenschaften und Computerlinguistik Spaß machen", sagt Müller-Fürstenberger zu den Teilnehmern.

Pauline hatte sich vor dem Projekt schon überlegt, das verwandte Fach Japanologie zu studieren, und wollte sich nun ein Jahr damit beschäftigen, um einen Einblick zu gewinnen. So kam ihr das Projekt gelegen, und nach China will sie nun auf jeden Fall in absehbarer Zeit reisen.

Zum Ende der Veranstaltung erhalten die Schüler ihre Teilnehmerzertifikate und können nach getaner Arbeit das angelieferte chinesische Essen genießen. Denn auch dafür haben viele der Teilnehmer eine große Vorliebe.
Das von der Nikolaus-Koch-Stiftung und dem rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministerium geförderte Schülerprojekt wird für Interessierte noch einmal ab Herbst 2017 angeboten.

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