Einbruch in Trierer Autohaus: Profis stehlen 35 Airbags
Trier · Diese Diebe sind Profis: Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Dienstag auf dem Gelände des Trierer Subaru-Autohauses Daewel 35 Autos aufgebrochen und die Airbags fachmännisch herausmontiert.
Trier. Die Täter hatten es laut Mitteilung der Polizei gezielt auf die Fahrerairbags der Subaru-Modelle Impreza, Forester, Outback und Legacy abgesehen.
Entdeckt wurden die Aufbrüche am Dienstagvormittag. Die Polizei vermutet, dass es sich um Fachleute handelt: Zwischen Mitternacht und 8.15 Uhr drangen sie auf das Firmengelände in der Trierer Gottbillstraße ein. Sie schlugen an den Autos jeweils die hinteren Seitenscheiben ein oder hebelten sie heraus, brachen Türen oder die Kofferräume auf. Anschließend bauten sie professionell die Airbags fast ausschließlich auf den Fahrerseiten der Autos aus.
Insgesamt waren 35 Fahrzeuge Ziel dieses brachialen Angriffs. Der Schaden, den die PKW-Aufbrecher hinterlassen haben, ist nach Polizeiangaben beträchtlich und beläuft sich auf mehrere Zehntausend Euro.
Ein Airbag lässt sich mit wenigen Handgriffen ausbauen und schnell zu Geld machen. Bundesweit nehmen systematische und organisierte Diebstähle von Airbags seit Jahren zu. In Deutschland, Österreich und der Schweiz meldet die Polizei immer wieder systematische Raubzüge durch Autohäuser, wobei die Täter spezielle Automarken gezielt ins Visier nehmen.
Die wertvollen Luftsäcke landen oft auf dem osteuropäischen Markt, wo sie zu einem Viertel des Normalpreises oder weniger verkauft werden. Ein Airbag für einen Audi A6 mit Multifunktionslenkrad sei dort schon für 150 Euro zu haben, während man hierzulande das Vierfache hinlegen muss, berichtet das Autoblog, eine Plattform im Internet.
Im Mai wurde das Autohaus Tix Opfer eines solchen Einbruchs. Auch dort bauten die Täter die wertvollen Luftsäcke fachmännisch aus und verschwanden unbemerkt.
"Ein Fachmann kann einen Airbag innerhalb weniger Minuten ausbauen", sagt Geschäftsführer Peter Philipps. "Ich kann nur raten, wohin die Airbags wandern werden. Wahrscheinlich ist der Einbau in Unfallautos in Osteuropa." Das Autohaus werde die durch den Einbruch beschädigten Fahrzeuge so schnell wie möglich austauschen.
Auch wenn es sich bei den Tätern um Profis handelt, müssen sie nach Ansicht der Polizei Stunden gebraucht haben, um 35 Airbags auszubauen, aufzuladen und mitzunehmen. Deshalb hoffen die Ermittler auf Augenzeugen. Die Polizei fragt: Wer hat in der Nacht zum Dienstag verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich des Tatorts in der Gottbillstraße in Trier-Euren beobachtet? Hinweise an die Kriminalinspektion Trier unter der Telefonnummer 0651/9779-2290. jp