Jubiläum Eine 100-Jährige mit viel sozialem Engagement

Trier · Elisabeth Hünichen wohnt in Heiligkreuz, ist Schriftstellerin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes.

 Elisabeth „Liesel“ Hünichen hat ihren 100. Geburtstag gefeiert, Noch-Ortsvorsteher Theodor Wolber gratulierte.

Elisabeth „Liesel“ Hünichen hat ihren 100. Geburtstag gefeiert, Noch-Ortsvorsteher Theodor Wolber gratulierte.

Foto: Hans Krämer

Geboren am 9. Juni 1919 in Münster, verbringt Liesel Hünichen ihre Kindheit in Dülmen im Münsterland, wo sie schließlich auch ihr Abitur macht. An der Düsseldorfer Frauenakademie legt sie ihren Abschluss als Jugend-Wohlfahrtspflegerin ab. Während der NS-Zeit arbeitet sie in einem Heim für Kinder, sie organisiert Notunterkünfte und Landverschickungen für Mutter und Kind. 1948 kommt sie nach Hildesheim und arbeitet im Katholischen Fürsorgeverein für Frauen, Mädchen und Mütter, dem Vorgängerverein des Sozialdienstes katholischer Frauen. Die vielen Schicksale, mit denen sie zu tun hat, und vieles von dem, was sie erlebte, scheibt sie auf. In „Die schwarze Kladde. Sozialarbeit im Trümmerland 1948 bis 1951“ zeichnet sie anhand ihrer Notizen ein Bild des frühen Nachkriegsdeutschlands mit Müttern und Kindern, die nicht einmal das Notwendigste besitzen.

Nach der Heirat und der Geburt ihrer beiden Kinder zieht Liesel Hünichen nach Schleswig-Holstein. 1972 gründet sie in Norderstedt den Ortsverband des Deutschen Kinderschutzbundes, den Verband Alleinstehender Mütter und die Frauenvereinigung der CDU. 1974 wirdsie als erste Frau der CDU in den Segeberger Kreistag gewählt, gehört über 20 Jahre verschiedenen Ausschüssen und Kuratorien an und ist sozialpolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Auch über ihr kommunalpolitisches Engagement schreibt Hünichen ein Buch: In „...weil es notwendig war. Erlebte Geschichten aus dem sozialen Engagement im Kreis Segeberg und in der Stadt Norderstedt“ aus dem Jahr 2014 beschreibt sie Facetten des deutschen Sozialstaats und stellt das ehrenamtliche Engagement als wichtiges Element einer Demokratie heraus.

2003 wurde Liesel Hünichens soziales Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande gewürdigt. Seit drei Jahren lebt die 100-Jährige bei ihrer Tochter in Heiligkreuz. Mit ihr ihren Geburtstag gefeiert haben neben ihren beiden Kindern auch vier Enkel und fünf Urenkel.

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