Eine "Fahrradautobahn" mit Flair: 1,5-Kilometer-Strecke zwischen Bauhof und Jachthafen Monaise in Trier eingeweiht

Trier · Frisch asphaltiert, 1,5 Kilometer lang und mit einer gesonderten Strecke für Jogger versehen: Das ist der neue Radweg zwischen dem Bauhof und dem Jachthafen Monaise in Trier. Das 300 000-Euro-Projekt ist als Verlegung vom Moselradweg nötig - und lockt Touristen bald auch aus anderen Gründen an.

 Auf die Plätze, fertig, los! Den neuen Radweg testen mit den Drahteseln Eleonore Bernarding vom Wasser- und Schifffahrtsamt Trier (links), Oberbürgermeister Klaus Jensen (Mitte) und Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani. TV-Foto: Friedemann Vetter

Auf die Plätze, fertig, los! Den neuen Radweg testen mit den Drahteseln Eleonore Bernarding vom Wasser- und Schifffahrtsamt Trier (links), Oberbürgermeister Klaus Jensen (Mitte) und Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Wie viele Kilometer Katharina und Gert Milaster mit dem Fahrrad exakt unterwegs sind, zählen sie nicht zusammen. Es wäre auch ein wildes Rechenspiel bei den vielen Tritten in die Pedale jeden Tag. "Wir sind begeisterte Hobbyradler", sagen die Trierer und lachen vergnügt. Von Heiligkreuz führt der Weg des Ehepaars häufig über die Konrad-Adenauer-Brücke und dann über das Moselufer bis nach Luxemburg. Weil ihnen die Strecke so viel bedeutet, stehen sie auch in klirrender Kälte daneben, als Oberbürgermeister Klaus Jensen den neuen Radweg zwischen dem Bauhof und dem Jachthafen Monaise einweiht.Nötige Neuverlegung


Dieser dient als eine Verlegung des Moselradwegs von 1,5 Kilometern - und ist nötig wegen des in unmittelbarer Nähe entstehenden künstlichen Nebenarms zur Mosel (siehe Extra).
Der neue Weg stellt die Nutzer zufrieden. "Das wird zu einer richtigen Fahrradautobahn", freut sich Gert Milaster über die asphaltierte Strecke, die vor drei Monaten noch ein Feldweg war. Ihm imponiert die gesonderte Spur für Jogger mit gelenkschonender wassergebundener Decke. Und die Breite des Wegs, der 3,50 Meter misst. "Für Familien mit Kindern ist das ein Pluspunkt."
Die Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani sagt zuversichtlich: "Touristen nehmen uns so immer mehr als Stadt am Fluss wahr." Sie blickt schon voraus auf das zukünftige Flair der Strecke. Dort, wo sich jetzt noch die Erdhaufen am Wegrand türmen, sollen spätestens 2016 Vögel nisten, Frösche quaken, Fische schwimmen und Pflanzen blühen. Im Sommer 2015 sollen die Erdarbeiten für das Biotop abgeschlossen sein - danach herrscht nur noch die Natur über das Gelände. "Hier entwickelt sich ein echtes Naherholungsgebiet", sagt Eleonore Bernarding vom Wasser- und Schiffsamt Trier, das den Bau des 2,3-Millionen-Euro-Projekts umsetzt. 300 000 Euro davon entfallen auf den Radweg. Die Rechnung bezahlt der Bund.
Zur Freude von Oberbürgermeister Klaus Jensen, der zur Eröffnung des Wegs gleich mal die Strecke abfährt. Hierhin, sagt er, wolle er bald mal seine Frau entführen, Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Mit dem Tandem. "Auf der breiten Strecke macht das Fahren bestimmt Spaß."Extra

Zwischen dem Bauhof des Wasser- und Schifffahrtsamts Trier und dem Sportboothafen Monaise entsteht ein künstlicher Nebenarm zur Mosel. Die Fläche, die ungefähr 16 Fußballfeldern entspricht, soll ein Spielplatz für Tiere und Pflanzen sein. Jetzt, nachdem der Radweg fertig ist, werden dafür bis Ende Juli noch 135 000 Kubikmeter Erdreich bewegt. Dies gelingt per Schiff auf dem Wasserweg über Mosel und Saar zur Erdmassendeponie nach Biebelhausen. Der Grund für 2,3-Millionen-Euro-Projekt, das der Bund finanziert, ist der Bau der zweiten Schleusenkammer. Dieser bringt starke Eingriffe in die Natur mit sich, die durch ausgleichende Maßnahmen aufgefangen werden müssen. flor

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