Eine Frau auf Antikriegskurs

Im Rahmen der Vortragsreihe "USA-Stimmen gegen den Krieg" stellte die Kriegsdienstverweigerin Aimee Allison ihre Arbeit in der US-Friedensbewegung dar. Die Schwerpunkte ihres Engagements liegen in der Anti-Rekrutierungs-Bewegung und der Betreuung von Veteranen und Kriegsdienstverweigerern.

 Ex-Soldatin Aimee Allison beim Vortrag im Weltladen der Arbeitsgemeinschaft Frieden in Trier. „Etwa 30 Prozent der US-Kriegsveteranen sind nach der Entlassung obdachlos“, sagt sie. TV-Foto: Alexander Fischbach

Ex-Soldatin Aimee Allison beim Vortrag im Weltladen der Arbeitsgemeinschaft Frieden in Trier. „Etwa 30 Prozent der US-Kriegsveteranen sind nach der Entlassung obdachlos“, sagt sie. TV-Foto: Alexander Fischbach

Trier. (fis) In über 20 Städten und Gemeinden Süd- und Südwestdeutschlands wird die 38-Jährige aus Oakland stammende Aimee Allison im Rahmen der Reihe "Stimmen gegen den Krieg" auftreten. Dabei ist für Aimee Allison die Bundesrepublik zwar nicht unmittelbar am Irakkrieg beteiligt, trage hier aber doch Verantwortung. Schließlich, meinte sie weiter, nutze doch die US-Armee die Airbase Ramstein für Waffen- und Truppentransporte. Die meisten im Irak verwundeten Soldanten würden zunächst im US-Hospital Landstuhl behandelt. Deutschland sei deswegen ein sehr wichtiger Verbündeter.Werben um die Gunst von Zwölfjährigen

Allison kritisierte auch die Anwerbepraxis für die US-Streitkräfte in ihrer Heimat. 9000 US-Rekrutierungsoffiziere werben täglich mit Infomaterial, Computerspielen, Konzertveranstaltungen und Mitmachangeboten wie Mitfahren im Panzer um die Gunst von 12-bis 18-jährigen amerikanischen Kindern und Jugendlichen. Dies geschehe in den Schulen, mit Billigung und auf Wunsch der Schulen und nicht zuletzt auf gesetzlicher Grundlage. Mit dem Versprechen auf eine gesicherte Zukunft, einen Studienplatz und hohen Abfindungen beim Ausscheiden ließen sich nach Allisons Erfahrung hauptsächlich Ärmere und Migrantenkinder für das Militär begeistern."Doch nicht die falschen Versprechen der Rekrutierungsoffiziere haben mich zur Verweigerung des Kriegsdienstes bewogen", sagte Aimee Alison, "es war vielmehr die Tatsache, zum Töten ohne Nachzudenken gedrillt zu werden. Vollständig eine Maschine zu werden, die auf Befehl funktioniert " Allison verweigerte den Kriegsdienst

Deswegen verweigerte sie 1991 im ersten Golfkrieg den Kriegsdienst. Mit Gesprächen, Workshops und Aufklärung über die Inhalte von Militär-Zeitverträgen engagiert sie sich seither in der amerikanischen Friedensbewegung, dabei sucht sie immer den individuellen Kontakt zum Publikum, das sind für sie die zukünftigen Soldaten genauso wie solche, die den Dienst jetzt verweigern wollen.

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