Eine harte Zeit steht bevor

Mertesdorf · Das wird eine harte Zeit für die Mertesdorfer und Ruwertaler: Die Hauptstraße (K 77) als Verbindung zur Bundesstraße 52 wird gesperrt. Die Ortsdurchfahrt wird in nächster Zeit komplett umgekrempelt und ist längere Zeit nicht befahrbar.

Mertesdorf. "Ich rechne mal mit rund drei Jahren Sperrung unserer Hauptstraße", sagte Ortsbürgermeisterin Ruth Wilhelm beim Ortstermin auf dem Parkplatz des Hotels Weis.
Im parallel zum Hotel verlaufenden Eitelsbacherweg fressen sich schon seit April mehrere Bagger in das Erdreich. Ver- und Entsorgungsleitungen werden von Fachfirmen verlegt. In Kürze geht es dann an die Hauptstraße. Rund vier Millionen Euro kostet die Sanierung der 1800 Meter langen Ausbaustrecke. Dabei werden auch etwa 1500 Meter Kanal- und Wasserleitung mit Hausanschlüssen verlegt.
Die Stadtwerke sind ebenfalls mit der Versorgung von Gasleistungen eingebunden. "Auf der Ortsbürgermeisterin Wilhelm liegt die Hauptlast, wenn immer wieder Rückfragen aus der Bevölkerung kommen", sagt Landrat Günther Schartz. Ruth Wilhelm spricht indessen von einer riesigen Maßnahme. Sie sagt: "Wir wissen, was wir den Bewohnern zumuten, haben aber jederzeit für die Anwohner ein offenes Ohr." Für den Ort werde die Sanierung zu einem optischen Gewinn. So könne der Ortskern lebenswert und attraktiv erhalten bleiben. Für die gemeinsame Maßnahme des Landkreises, der Ortsgemeinde und der Verbandsgemeindewerke (VG) Ruwer fließt eine Landeszuwendung von rund 1,1 Millionen Euro. Der Kreis beteiligt sich mit 202 000 Euro. Die VG-Werke steuern rund 2,4 Millionen Euro zu, und so verbleibt für den Ort ein Anteil von 420 000 Euro.
Pendelverkehr für Schüler


Auf die Anwohner kommen viele Einschränkungen in den kommenden Wochen zu. Sie werden dann auch gelegentlich, wenn die Baustelle vor der Haustür ankommt, nicht mehr bis zur eigenen Wohnung fahren können. Ab dem vierten von fünf vorgesehenen Bauabschnitten können Busse und der Schwerlastverkehr den Ort nicht mehr passieren. Für den Transport der Schüler wollen die Stadtwerke einen Pendelverkehr nach Kasel einrichten. Gleichzeitig wird die Ortsdurchfahrt in Kasel weiter saniert. "Bei uns gibt es keine Probleme mit der Durchfahrt, haben wir doch genügend Ausweichstrecken im Ort", erklärt Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Ewald.
In Mertesdorf zeigen die Bewohner Einsicht und Verständnis für die langwierige Baumaßnahme. Claudia Hammes, sie betreibt ihren Friseursalon an der Hauptstraße, sagt: "Der Ausbau ist erforderlich. Ich werde aber während der Vollsperrung finanzielle Einbußen haben." Auch Marga Konz sieht die Notwendigkeit der Maßnahme.
Sie sagt: "Ich bin eine ältere Frau und muss regelmäßig zum Arzt nach Ruwer. Das wird einige weite Fußwege von mir abverlangen. Aber die Straße muss gemacht werden."

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