Eine Königin für die Erdbeerkirmes

Trier-Zewen · Die Zewener feiern mit Tanz und Musik. Dabei sind die Anfänge des Festes aus der Not geboren.

Trier-Zewen (red) Die Zewener Erdbeerkirmes wird am Wochenende vom 1. bis 3. Juli in Zewen gefeiert. Noch heute ist sie eine der wichtigsten Veranstaltungen des Stadtteils, die unter der Organisation des Kulturrings von acht Ortsvereinen gestaltet wird. Dazu gehören der Karnevalsverein, der Gemischte Chor, der Lanz Bulldog Club, der Musikverein, der Angelsportverein 1948, der Sportverein, Freiwillige Feuerwehr sowie die Messdiener. Die Krönung der neuen Erdbeerkönigin am Samstag ist einer der Höhepunkte. Ein Rahmenprogramm mit der Tanz- und Showband Betobe und The Hat Boys sowie Autoscooter, Karussell, Schieß- und Verkaufsstände tragen zur Unterhaltung bei. Noch heute zeugen die Erdbeer- und Kirschenstände entlang der Zewener- und Wasserbilliger Straße, was der Zewener Obstanbau zu bieten hat.
Das Volksfest wurde in den Jahren der Weltwirtschaftskrise Ende der dreißiger Jahre aus der Not geboren. Damals wurden viele in Zewen lebende Eisenbahner arbeitslos. Ein neues Auskommen fanden sie in der Landwirtschaft. Um eine "Konkurrenz" zum benachbarten Euren, das schon damals ein Zentrum des Gemüseanbaus war, zu vermeiden, spezialisierten sich die Zewener auf Obst.
Neben Kirschen, Schattenmorellen, Äpfel und Birnen wurden als ideale Ergänzung Erdbeeren angebaut. Auf den ertragreichen Zewener Fluren war die Erdbeerernte in manchen Jahren so gut, dass nicht nur die Wochenmärkte der Stadt Trier versorgt werden konnten, sondern der Überschuss noch waggonweise ins Ruhrgebiet exportiert werden konnte. Viele Zewener Familien konnten mit dieser Einnahmequelle die schweren Zeiten der Arbeitslosigkeit überbrücken. Die Erdbeerkirmes war damals zum Abschluss der Erdbeerernte ein Höhepunkt im Dorfleben und ist Beispiel für die Lebensfreude der Zewener.

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