Eine Lücke weniger in der Altersmedizin

Das Marienkrankenhaus Trier-Ehrang plant die Einrichtung eines Zentrums für Altersmedizin. Zusätzlich zu der bereits bestehenden geriatrischen Reha-Klinik St. Irminen würde die neu geschaffene Akut-Geriatrie eine Versorgungslücke im westlichen Rheinland-Pfalz schließen.

Trier-Ehrang. (gsb) Mit dem neuen Zentrum für Altersmedizin geht das Ehranger Marienkrankenhaus konsequent auf die Auswirkungen der demografischen Entwicklung ein. Zudem sichert sich das Krankenhaus neben der bald fertig gestellten Strahlentherapie-Praxis einen weiteren Standortvorteil, wenn das Vorhaben Realität wird. Die Stelle eines Chefarztes oder einer Chefärztin ist bereits zum ersten Oktober ausgeschrieben. Bis das Zentrum seine Arbeit vollständig aufnimmt, wird ein weiteres Vierteljahr vergehen. Schließlich benötige das Projekt viel Vorlauf in der Planung des Personals und der Räume, erläutert der Kaufmännische Direktor, Stefan Eiden. "Wir wären froh, wenn wir bis zu den Sommerferien einen geeigneten Kandidaten gefunden hätten." Der künftige Leiter der Akut-Geriatrie sollte idealerweise Facharzt sein mit abgeschlossener Weiterbildung für Neurologie oder innere Medizin mit der Zusatzbezeichnung Geriatrie. Zudem sollte er über langjährige Erfahrung mit sogenannten multimorbiden - also mehrfach erkrankten - Patienten mitbringen zum Aufbau und zur Leitung einer Akutgeriatrie mit 25 Betten. Start der Akut-Geriatrie könnte Januar 2009 sein. Eiden betont, dass mit dem neuen Zentrum auf keinen Fall eine Konkurrenz zur bestehenden Reha-Einrichtung entstehen soll. Interdisziplinäre Hilfe

Im Gegenteil: "Wir suchen die Kooperation, wollen uns abstimmen und ergänzen." Daher sieht auch die Stellenausschreibung ausdrücklich die "Vernetzung mit der örtlichen Geriatrischen-Reha-Einrichtung" vor.Mit einer Akutgeriatrie soll Menschen interdisziplinär geholfen werden. Therapiert werde beispielsweise nicht nur der akute Oberschenkelhalsbruch eines Patienten, sondern seine gegebenenfalls vorhandenen Herz-Kreiserkrankungen, Diabetes oder Osteoporose. Hier soll gezielt mit Physiotherapie, Ergotherapie oder Psychotherapie den Patienten in ihrer Gesamtheit geholfen werden. Wenn die Akut-Geriatrie ihre Arbeit aufnimmt, schließe sie eine Lücke im regionalen Versorgungsnetz, so Eiden. Die nächsten Akut-Einrichtungen befänden sich in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Mainz und Ludwigshafen.

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