Eine Mischung aus Kultur und Entspannung

Trier · Mehr Besucher als vor einem Jahr, Lob für Angebot und Ambiente und hochzufriedene Veranstalter: Das Festival StadtLesen war ein voller Erfolg. Nun hofft man auf eine Rückkehr von Büchern, Bühne und Hängematten 2016.

Eine Mischung aus Kultur und Entspannung
Foto: Bjoern Pazen (BP) ("TV-Upload Pazen"

Trier. "Schade, dass das nur einmal im Jahr ist. Ein permanentes Lesezimmer in diesem Ambiente würde Trier richtig guttun." Viele Besucher des Festivals StadtLesen würden es gerne sehen, wenn Trier sich ganzjährig eine Bibliothek unter freiem Himmel leisten würde. Zum zweiten Mal nach 2014 war Trier für die Aktion der österreichischen Innovationswerkstatt als einer von 24 Standorten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol unter 162 Bewerbern ausgewählt worden - und anno 2015 erntete StadtLesen noch mehr Zuspruch als vor einem Jahr.
Umzug zahlt sich aus


Das lag auch am Umzug des Festivals vom Kornmarkt auf den Domfreihof, wo man noch gemütlicher unter Platanen in Sitzsäcken oder auf Hängematten lesen konnte. Die Nähe zur Stadtbibliothek tat ihr Übriges, nicht nur das Organisationsteam vom Kommunalen Bildungsmanagement hatte kürzere Wege, auch die Bibliothek konnte integriert werden - und somit Werbung in eigener Sache machen.
An allen vier Tagen war der Platz sehr gut besucht, 3000 Bücher von 70 Verlagen lagen in den Regalen aus und luden zum Schmökern ein. Hinzu kamen zahlreiche Lesungen von regionalen Autoren und erstmals ein Poetry Slam. Ruth Strauß aus dem Organisationsteam war hochzufrieden: "Es war ein wunderbares Lesefestival. Es waren so viele Menschen da, die in den Sitzsäcken versunken in andere Welten eingetaucht sind - sei es, in dem sie gelesen haben, sich haben vorlesen lassen oder den Autoren oder Vorlesern auf der Bühne gelauscht haben."
Wer dem Buch in gedruckter Form angesichts von digitalen Leseangeboten einen schleichenden Exitus vorhersagt, wurde vier Tage lang eines Besseren belehrt. Eltern lasen am Familiensonntag ihren Kindern vor, viele Besucher diskutierten über die gerade gelesenen Bücher, Autoren nutzten das Festival, um mit Bücherfreunden ins Gespräch zu kommen. "StadtLesen war eine Mischung aus Kultur und Entspannung, ein bisschen Ruhe im hektischen Alltag", meinte Besucherin Irmgard Hofer.
Und die Chancen, dass Trier auch 2016 wieder in den Genuss von StadtLesen kommt, sind gut: "Trier ist ein Höhepunkt unserer Reise. Unser Wohnzimmer wird sowohl von Einheimischen und Gästen sehr positiv angenommen. Wir hoffen darauf, 2016 wieder kommen zu dürfen und Lesegenuss auf diesen besonders schönen Platz am Domfreihof bringen zu können", sagte Theresa Angerer, Leiterin von StadtLesen bei der Innovationswerkstatt.Extra

 Vier Tage lang drehte sich auf dem Domfreihof alles um Bücher. Viele Erwachsene – und am Sonntag auch viele Kinder mit ihren Eltern – nutzten das Lese-Angebot des Festivals, das auf Sitzsäcken und in Hängematten entspannte Möglichkeiten zum Schmökern bot. TV-Fotos (2): Björn Pazen

Vier Tage lang drehte sich auf dem Domfreihof alles um Bücher. Viele Erwachsene – und am Sonntag auch viele Kinder mit ihren Eltern – nutzten das Lese-Angebot des Festivals, das auf Sitzsäcken und in Hängematten entspannte Möglichkeiten zum Schmökern bot. TV-Fotos (2): Björn Pazen

Foto: Bjoern Pazen (BP) ("TV-Upload Pazen"

Rudolf Fries, Leiter des Bildungs- und Medienzentrums Trier: Vier Tage Stadtlesen hieß prominente Schauspieler, aber auch Trierer Schüler, hieß lokale Autoren und spontane Vorleser - eben eine Lesebühne für Trier. Deana Zinßmeister, Kinderbuchautorin: Es war eine entspannte Lesung in einem besonderen Ambiente, das hatte schon etwas von Urlaubsflair. StadtLesen in Trier ist so toll, dass ich deshalb zweimal von Saarbrücken hierher gekommen bin, um dem besonderen Ereignis beizuwohnen. Julia Kuhlmann, Projektleiterin Alfa-Mobil (Bundesverband für Alphabetisierung): Wir freuen uns, an einem Lesefestival teilzunehmen, bei dem Jung und Alt Freude am Lesen haben. Jeder der 7,5 Millionen Erwachsenen, die Probleme beim Lesen und Schreiben haben, war mal ein Kind. Es ist wichtig vorzulesen - wie viele Eltern es hier getan haben. Aber es kann auch als Erwachsener das Lesen verbessern. BP

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