Eine Prämie für Theologen

TRIER. (as) Wissenschaftliche Höchstleistungen erbrachten zwei Männer an der Theologischen Fakultät. Für ihre herausragenden Arbeiten wurden sie nun mit einer feierlichen Preisverleihung geehrt.

"Mit der Anerkennung und der Note Ihrer Arbeiten haben Sie eigentlich schon Ihren Lohn bekommen. Heute erhalten Sie zusätzlich noch eine Prämie", schmunzelt Professor Bernhard Schneider. Der Vorsitzende der Vergabekommission richtet diese Worte an zwei Nachwuchswissenschaftler. Dr. theol. Andreas Kotulla wurde für seine herausragende Doktordissertation mit dem Hieronymus-Preis ausgezeichnet, der mit 1000 Euro dotiert ist. Für seine besonders gelungene Diplomarbeit erhielt Thorsten Hoffmann den Nachwuchsförderpreis in Höhe von 250 Euro. Zum ersten Mal verlieh der Verein zur Förderung der Theologischen Fakultät sowohl den Hieronymus-Preis als auch den Nachwuchsförderpreis. Im Jahr 2000 wurde der Förderverein ins Leben gerufen. "Wir möchten die Forschung, die Lehre und das Studium an der Theologischen Fakultät fördern", erklärt der Vorsitzende Willi Decku die Ziele des Vereins. Alle drei Jahre sollen die beiden Förderpreise von nun an vergeben werden.Von Lourdes und Märtyrern

Die beiden ersten Preisträger wurden für ihre wissenschaftlichen Arbeiten nicht ohne Grund geehrt, wie Professor Bernhard Schneider darlegt. Dr. Andreas Kotulla beschäftigte sich in seiner Dissertation mit dem Wallfahrtsort Lourdes, als Zufluchtsort für die Franzosen und die Deutschen im Kaiserreich. Er zeigte in seiner Arbeit, wie viel Zuspruch diese Stätte der Begegnung von vielen Völkern und Kranken seit Langem erhält. Sichtlich stolz zeigt sich der 31-Jährige über die besondere Auszeichnung. "Ich empfinde den Preis als große Ehre. Zusätzlich freue ich mich darüber, noch einmal in meine zweite Heimat Trier zurückzukehren", erzählt er. Einem ganz anderen theologischen Phänomen widmete sich Thorsten Hoffmann in seiner Diplomarbeit. Wie unterschiedlich das Märtyrerverständnis in Christentum und Islam aussieht, zeigte der 25-Jährige in seiner Arbeit auf. Das Beispiel der Selbstmordattentäter, die ihre Handlung als Martyrium ansehen, scheint für das Christentum zunächst unerklärlich. Hoffmann versuchte, die theologische Absicht beider Kulturen aufzudecken. Die beiden Preisträger konzentrieren sich nun zunächst auf ihre praktische Ausbildung. Andreas Kotulla sammelt seit August Unterrichtserfahrung als Studienreferendar an einem Gymnasium und Thorsten Hoffmann hat vor kurzem seine Ausbildung zum Pastoral-Referenten begonnen.

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