Eine Reise durch die Harmonien

Trier · Funk, Soul, Swing, Blues: Die vielen Seiten des Jazz haben die 57 Teilnehmer des 21. Osterworkshops des Trierer Jazzclubs in ihrem Abschlusskonzert präsentiert. Drei Tage lang haben sie im Instrumental- und Band-Unterricht bei acht Dozenten vor allem das freie Spiel gelernt.

Trier. Sie kommen aus dem Dunkel hinter der Bühne, treten nach vorne. Dozent Thomas Sauerborn gibt auf seiner Glocke einen Latin-Rhythmus vor, seine acht Schlagzeugschüler übernehmen mit Becken, Shaker, verschiedenen Trommeln, konzentrieren sich auf ein einziges Percussion-Instrument, spielen mal rockig, mal funkig, senken die Lautstärke auf kaum hörbar, um dann wieder ganz laut zuzuschlagen. Und jeder darf auch alleine ran, während die anderen im Takt klatschen.
Improvisation, das freie Intonieren rund um einen Ton oder Akkord, "eine Reise durch die Harmonien", wie sich Workshop-Leiter Helmut "Daisy" Becker ausdrückt, steht im Mittelpunkt des 21. Osterworkshops des Jazzclubs Trier in der Tufa.
"Die freie Improvisation kommt oft zu kurz", sagt Posaunen-Dozent Jan Schreiner. Deshalb habe seine Combo am Nachmittag die Idee gehabt, dies beim Teilnehmerkonzert zu probieren. Manuel Beh (Gusterath) beginnt und spielt auf seiner Tuba eine einfache Melodie, Gitarrist Pierre Weber (Grevenmacher) übernimmt, spinnt die Tonfolge weiter, während Drummer Markus Tilchi (Trier) mit Becken und Basstrommel Akzente setzt. Nach und nach setzen die Bläser ein; Sänger Christof Mann (Gerolstein) imitiert Percussion-Instrumente, schnalzt, summt, bis alle ihre Instrumente auf einem Ton ausklingen lassen.
Mit Swing, Funk und Blues reißt die Band von Sebastian Scobel das Publikum mit. Das gute Zusammenspiel der Musiker und die nahtlosen Übergänge zwischen Song und Soli zaubern dem Klavier-Dozenten ein Lächeln ins Gesicht.
Überhaupt scheinen die acht Ausbilder zufrieden mit den Ergebnissen des Workshops. "Wir haben drei wunderschöne arbeitsreiche Tage erlebt", resümiert Jazzclub-Chef Nils Thoma beim Konzert vor gut 150 Gästen. Der Workshop bestehe aus zwei Teilen: "Morgens treffen die Teilnehmer den Instrumental-Dozenten, und nachmittags erarbeiten sie in Combos zwei, drei Stücke, die sie nun aufführen."
Einige wie die Luxemburgerin Lisa Mayer (16), stehen zum ersten Mal alleine auf der Bühne, aber auch sie meistern ihren Solopart und sonnen sich im Applaus der Zuhörer.

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