Eine riesige Schmöker-Ecke mitten in der City
Trier · Der bekannte Autor Wladimir Kaminer ist der Star der Premiere von "StadtLesen" auf dem Trierer Kornmarkt vom 3. bis 6. Juli. Die Veranstalter suchen noch Schulklassen und heimische Autoren, die aus ihren Werken vorlesen.
Trier. Eine riesige und gemütliche Lese-Ecke an der frischen Luft und mitten in der Stadt, 3000 Bücher zum Schmökern und eine Bühne, auf der diverse Autoren vorlesen - das ist "Stadtlesen". Die Aktion wurde 2009 von einer österreichischen Agentur ins Leben gerufen, allein in 2013 wurden 1,4 Millionen Lesebegeisterte in 165 Städten in ganz Europa erreicht. Und nun kommt "StadtLesen" erstmals nach Trier, macht vom 3. bis 6. Juli auf dem Kornmarkt Station, jeweils von 10 Uhr morgens bis in den späten Abend, bei freiem Eintritt.
Gemeinsam mit der Agentur "Innovationswerkstatt" sind das Bildungs- und Medienzentrum, die Stadtbüchereien in der Weberbach und im Palais Walderdorff, die Volkshochschule Trier sowie die Projekte APAG und Lernen vor Ort die Veranstalter dieser Aktion unter dem Motto "Lesegenuss unter freiem Himmel".
Am 2. Juli wird der Kornmarkt in ein "Lesewohnzimmer" umgestaltet, mit Sitzsäcken, Hängematten und riesigen Bücherwänden. Die Besucher sollen in Ruhe schmökern können. In insgesamt 24 Städten macht "StadtLesen" dieses Jahr halt, jeweils mit einem prominenten Autor als Gast. In Trier wird dies der russisch-stämmige Erfolgs-Schriftsteller Wladimir Kaminer sein, der zum Start am Donnerstag, 3. Juli (ab 19 Uhr), aus seinem Buch "Diesseits von Eden" vorlesen wird (bei Regen im Vortragssaal der VHS). Freitags ist der Integrationstag, der Samstag ist regionalen Autoren vorbehalten, sonntags ist Familientag. "Wir wollen nicht ständig Programm bieten. Es ist Sinn und Zweck von "StadtLesen", dass sich die Menschen in Ruhe den Büchern widmen können", sagt Rudolf Hahn, Chef der Volkshochschule.
Aber für freitags und samstags werden noch Vorleser gesucht. "Am Integrationstag können zum Beispiel Schulen ihre Vorleseprojekte präsentieren oder Schüler selbst vorlesen", sagt Nina Krämer, die das Projekt für "Lernen vor Ort" koordiniert - und die Anmeldungen entgegennimmt. "Dabei ist das Thema Integration sehr weit gefasst, es muss nicht im Mittelpunkt stehen", sagt Krämer. In den Abendstunden sind dann ganz andere Beiträge gefragt - von Migranten, die kurze Texte in ihrer Muttersprache vorlesen und dann übersetzen. "Auch für diesen Programmteil sind wir noch auf der Suche nach Vorlesern", sagt Krämer.
Samstags kommt bei "StadtLesen" dann Lokalkolorit zum Zug. Alle Autoren aus der Region können aus ihren Büchern vorlesen, auch sie können sich über Nina Krämer anmelden. Am letzten Tag von "StadtLesen" geht es am Familienlesetag vorrangig um Kinder und Jugendliche. "Dann wird der komplette Bestand der 3000 Bücher für die jüngeren Leser ausgetauscht", sagt Hahn, der sich zuletzt in München einen Eindruck von "StadtLesen" verschaffte - und das Gesamtkonzept für sehr eindrucksvoll hält.
Und dass "StadtLesen" mit den Achtelfinals der Fußball-WM am 4. und 5. Juli kollidieren könnten, sehen die Veranstalter laut Krämer nicht als Problem: "Ich denke, beide Veranstaltungen kommen gut aneinander vorbei."
Anmeldungen von Schulklassen, Migranten oder regionalen Autoren, die bei "StadtLesen" vorlesen wollen, per E-Mail bis 5. Juni an Nina Krämer, nina.kraemer@trier.de. Weitere Infos unter www.grundbildung.trier.de