Eine Schule, zwei Regelungen

Verwirrung pur: Die neue gemeinsame Orientierungsstufe des "Stefan-Andres-Schulzentrums Schweich - Realschule plus und Gymnasium" läuft unter Gymnasium. Deshalb müssen Eltern, die ihre Kinder an Trierer Gymnasien angemeldet haben, für die Schülerfahrkarte tief in die Tasche greifen (der TV berichtete). Für die neuen 189 Fünftklässler in Schweich jedoch gelten Realschule plus-Regeln: Sie fahren kostenfrei zur Schule.

 Wer sein Kind auf ein Trierer Gymnasium schickt, zahlt mehr. Die Fünftklässler am Gymnasium Schweich fahren jedoch kostenlos. TV-Foto: Katja Bernardy

Wer sein Kind auf ein Trierer Gymnasium schickt, zahlt mehr. Die Fünftklässler am Gymnasium Schweich fahren jedoch kostenlos. TV-Foto: Katja Bernardy

Schweich. Für den Geldbeutel von Familien in Rheinland-Pfalz ist es bedeutsam, welche Schulart das Kind besucht. So etwa können Realschule plus-Schüler künftig kostenlos zur Schule fahren, Gymnasiasten hingegen werden zur Kasse gebeten. Im Kreis Trier-Saarburg sind es 20 Euro pro Monat sogenannter Eltern-Eigenanteil. Ab Klasse elf zahlen Gymnasiasten den vollen Preis für die Fahrkarte zur Schule.

Diese Regeln gelten unter der Voraussetzung, dass das Kind die nächstgelegene Schule der gleichen Schulart - vorausgesetzt die gleiche erste Fremdsprache kann gewählt werden - besucht. Ist dies nicht der Fall, dann wird es richtig kompliziert - und teuer: Der TV berichtete über Familien aus der VG Schweich, die ihre Kinder für das Schuljahr 2009/2010 an Trierer Gymnasien angemeldet hatten. Sie müssen mit mehreren Hundert Euro in Vorlage treten; jeweils zum Schulhalbjahr bekommen sie das Geld, abzüglich des Eigenanteils, zurück. Übrige bleiben Kosten in dreistelliger Höhe. So handhabt es die Stadt Trier, sie ist in diesem Fall für die Schülerbeförderung zuständig.

Familien, die sich für eine Trie rer Schule entschieden haben, müssen viel Geld hinblättern, denn die neue gemeinsame Orientierungsstufe in Schweich läuft unter "Gymasmium". Nach Aussage der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier liegt damit liegt das nächstgelegene Gymnasium für Kinder aus der Verbandsgemeinde (VG) Schweich ab diesem Schuljahr in Schweich. Dort lernen alle Schüler in Klasse fünf und sechs gemeinsam, dann trennen sich die Wege in Richtung Realschule plus oder Gymnasium.

Doch die 189 Schweicher Schüler müssen ihre Fahrkarten nicht nach "Gymnasiasten-Regel" zahlen. Sie fahren kostenlos zur Schule, weil für sie die Regelung für "Realschule plus"-Schüler gilt. Man könne die 90 Gymnasiasten ja nicht aus der gemeinsamen Orientierungsstufe rauspicken und sagen: "Die zahlen", erklärt Joachim Christmann, Geschäftsbereichsleiter Schulen der Kreisverwaltung auf TV Anfrage. Mit dieser Regelung sollten die Eltern entlastet werden.

Weil die neue gemeinsame Orientierungsstufe in Schweich ist, ist der Kreis Trier-Saarburg für die Schülerbeförderung zuständig. Zudem ist der Kreis Träger des neuen Gymnasiums in Schweich. Entlastung finden auch Realschüler aus der VG Schweich, die ab diesem Schuljahr eine Realschule in Trier besuchen. Sie zahlen weniger als bisher. Der Grund: In Schweich gibt es keine Realschule mehr. Die nächstgelegene ist in Trier.

Bislang mussten die "Trier-Realschüler" aus der VG Schweich die Monatskarte aus eigener Tasche finanzieren. Der Eigenanteil wurde halbjährlich zurückerstattet. Auch wenn das Kind eine Realschule mit einem besonderen Förderschwerpunkt in Trier besuchte.

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