Eine Solaranlage über den Pölicher Weinbergen

Der Verbandsgemeinderat Schweich hat in seiner jüngster Sitzung eine Fläche auf der Gemarkung Pölich als möglichen Solarstandort in sein Gesamtkonzept zur Flächen-Photovoltaik aufgenommen.

Schweich/Pölich. (f.k.) Die Verbandsgemeinde (VG) Schweich ist inzwischen der größte Solarstandort des Landes Rheinland-Pfalz. Inzwischen erzeugen auf ihrem Gebiet sechs riesige Modulfelder Strom aus Sonnenstrahlen. Zu den Solarstandorten zählen die Gemeinden Kenn, Longuich, Riol, Mehring, Leiwen und Föhren. Am 1. Juni 2009 umfassten die Modulfelder eine Fläche von insgesamt 125 Hektar. Dies entsprach 0,8 Prozent der Gesamtfläche der VG Schweich, die 15 400 Hektar umfasst.

Damit ist die Zahl der für die Photovoltaik geeigneten und zulässigen Flächen in der VG Schweich im Prinzip ausgeschöpft. Allerdings weist der Flächennutzungsplan für die Gemeinde Fell noch eine kleinere Solarfläche aus, die bald genutzt werden soll (der TV berichtete). Seit der Verbandsgemeinderatssitzung am Donnerstag ist auch die Gemeinde Pölich mit im Bunde der potenziellen "kleinen Solarorte".

Als mögliche Fläche präsentiert die Gemeinde Pölich ein etwa 6,4 Hektar umfassendes Areal oberhalb der Weinberge. Landschaftsplaner Egbert Sonntag hat die Fläche inzwischen untersucht. Das Ergebnis stellte der Experte nun dem Rat vor: Die Fläche sei zunächst nicht im Gesamt-Solarkonzept erfasst gewesen, da sie zu klein sei. Inzwischen gebe es aber einen interessierten Investor. Eine erste Einschätzung unter Beteiligung der Forstverwaltung habe ergeben, dass der Standort geeignet sei. Es handele sich um sehr schlechte Ackerböden, versteckt in einem Waldgebiet gelegen.

Im Anschluss beschloss der Rat einstimmig, eine Änderung des Flächennutzungsplans vorzubereiten. Zunächst soll dazu eine vereinfachte raumordnerische Prüfung sowie eine landeplanerische Stellungsnahme beantragt werden.

Für die Gemeinde Pölich könnte sich damit der Wunsch nach einem Sonnenkraftwerk erfüllen. Die Solarpläne der Gemeinde Klüsserath wurden hingegen auf Eis gelegt. Auch Klüsserath hatte die Überprüfung einer Fläche beantragt. Doch Landschaftsplaner Sonntag musste in diesem Fall abwinken. Die Fläche entspreche nicht den rechtlichen Vorgaben nach dem Strom-Einspeise-Gesetz. Zugelassen würden nur ehemalige landwirtschaftliche Nutzflächen, die drei Jahre vor der letzten Bebauungsplanänderung stillgelegt worden seien. Der in der Sitzung anwesende Klüsserather Ortsbürgermeister Norbert Friedrich versuchte einzulenken mit dem Hinweis auf einen möglichen Investor, der sich für die Fläche interessiere. Bürgermeister Berthold Biwer schlug vor, das Problem in der nächsten VG-Ratssitzung im Dezember nochmals aufzugreifen. Biwer bezweifelte allerdings, dass sich für ein rechtlich so unsicheres Terrain ein Investor finden werde.

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