Einer der Letzten seiner Art

Trier · In Rheinland-Pfalz gibt es noch 460 Zivildienstleistende. Der Trie rer Elias Lintz ist einer von ihnen. Noch bis zum 15. August leistet er seinen Dienst beim Palais e.V. ab. In der sozialen Einrichtung übernimmt der junge Zivi eine Vielzahl von Aufgaben.

 Elias Lintz in seinem Revier. Die Theke im Palais ist der Hauptarbeitsplatz des Zivildienstleistenden. Das Telefon legt er nur selten aus der Hand. TV-Foto: Patrick Jaschinski

Elias Lintz in seinem Revier. Die Theke im Palais ist der Hauptarbeitsplatz des Zivildienstleistenden. Das Telefon legt er nur selten aus der Hand. TV-Foto: Patrick Jaschinski

Trier. "Eigentlich wollte ich zur Bundeswehr und Pilot werden. Dann hätte ich aber auch Trier verlassen müssen", sagt Elias Lintz. Das wollte der heimatverbundene Trierer nicht und entschied sich für den Zivildienst. Bis zum August ist der 21-Jährige noch einer von 460 Zivis, wie die Zivildienstleistenden im Volksmund genannt werden, in Rheinland-Pfalz und damit einer der Letzten seiner Art. Seinen Dienst leistet er beim Palais e.V., einem Verein, der sich um sozial schwache Kinder, Jugendliche und Erwachsene kümmert.
Probleme mit der Pünktlichkeit


Am Anfang hatte der junge Abiturient noch etwas Schwierigkeiten, sich an das neue Arbeitsleben im Palais zu gewöhnen. "Gerade mit der Pünktlichkeit hatte ich zu Beginn noch Probleme. Das hat sich aber nach kurzer Zeit alles eingependelt", sagt Elias. Seine Aufgabenliste ist lang. Von einfachen Botendiensten bis zu organisatorischen Aufgaben hat Elias allerhand zu tun. Immer in seiner Nähe: das Telefon. Der junge Zivi ist das Verbindungsstück zwischen der Außenwelt und den Mitarbeitern im Palais. Eingehende Anrufe leitet er an diese weiter oder schreibt ihnen einen Erinnerungszettel. "Man hat ziemlich schnell raus, für wen man auf jeden Fall einen Zettel schreiben muss", sagt Elias lachend.
Er ist häufig der Erste, mit dem man im Palais Kontakt hat. Die Theke ist der zentrale Punkt der Einrichtung und der Hauptarbeitsplatz von Elias. Hier treffen sich Mitarbeiter, Gäste und Jugendliche. Über die Theke kommt der Zivi in Kontakt mit den Jugendlichen, die sich in einer Maßnahme des Palais befinden und lernt deren Hintergründe kennen. Die Gespräche mit den Jugendlichen haben ihn verändert. "Ich bin offener und hilfsbereiter gegenüber anderen geworden und gehe mit eigenen Problemen ganz anders um", sagt der junge Trierer. Den Jugendlichen hilft er auch mal, wenn es darum geht, eine Bewerbung richtig zu schreiben oder eine Ausbildungsstelle zu suchen.
Elias Lintz findet es schade, dass es den Zivildienst nicht mehr gibt. "Ich bin während meiner Zeit hier reifer und erwachsener geworden. Ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben", sagt er. Beim Palais e.V. ersetzen Bürgerarbeiter und Auszubildende die Zivis.
Im Wintersemester beginnt Elias Lintz das Studium der Erziehungswissenschaft an der Universität Trier. "Ich wollte eigentlich etwas anderes studieren, aber ich hab während meines Zivildienstes gemerkt, wie viel Spaß mir die Arbeit im sozialen Bereich bringt", sagt der angehende Student. pj

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