Einfach lachhaft

Ebenfalls zum Thema Moselstadion dieser Leserbrief:

Welchen Nutzen soll ein neues Stadion der Stadt bringen? Etwa, dass wie in Kaiserslautern der Pleitegeier über dem Stadion schwebt? Dass zusätzlicher Parkraum geschaffen werden muss? Dass noch mehr Pendelbusse vom Bahnhof zum Stadion eingesetzt werden, die ohnehin wieder von auswärtigen Fans zerstört werden? Dass ein noch höheres Polizeiaufkommen durch den Steuerzahler getragen werden muss? Dass ein höheres Verkehrsaufkommen bei der ohnehin schon desolaten Lage zu einem Chaos führt? Dass die Eintracht bei eventuellem Abstieg in die Regionalliga vor leeren Rängen spielt? Dass die Fans noch mehr Eintritt bezahlen müssen? Letztlich hat den effektiven Nutzen nur der Verein, der dieses eventuell gewonnene Potenzial an Mehreinnahmen nicht an das Land oder die Stadt zurückbezahlt, sondern für neue teurere Spieler oder Prämien investiert. Würde die 1. Mannschaft mehr Nachwuchsspieler aus der Region einsetzen, könnte der Etat "zugekaufter Spieler" für eine derartige Infrastrukturmaßnahme verwendet werden. Angesichts der brisanten Verschuldungsmisere anderer Fußballvereine (aktuell: Dortmund) kann ich nicht verstehen, warum man sich solcher Negativbeispiele anschließt. Vier Millionen Euro Kredit! Die jährlich beizusteuernden 150 000 Euro des Vereins würden ja gerade für die Zinstilgung im Jahr reichen. Einfach lachhaft. Ich weiß nicht, was Herr Schröer sich dabei denkt. Es ist auch egal, welche Arbeit der Vorstand und wie hervorragend er sie leistet. Das wird in anderen Vereinen ebenso durch ehrenamtliche Mitarbeiter praktiziert. Im Prinzip könnten die ebensolche Forderungen an Stadt und Land stellen. Meines Erachtens wird hier ein künstlicher Rummel um den Verein aufgebauscht, der in keinem Verhältnis zum Interesse der Gesamteinwohner von Trier und Umgebung steht. Es kann doch nicht angehen, dass Gelder für ein derartiges Objekt zur Verfügung gestellt werden sollen, wo Wichtigeres, zum Beispiel Straßensanierungen und Objektpflege bei der Stadt, ansteht. Insbesondere Schulen und Kindergärten sind die Leidtragenden einer solchen Fehlinvestition. Gerne schaue mir mal ein Fußballspiel an, habe auch selbst gespielt - aber trotz aller Interessen des Vereins sollte man "die Kirche im Dorf" lassen. Abgesehen davon ist erst vor geraumer Zeit Geld für Maßnahmen im Moselstadion (Gegentribüne) bereitstellt worden. Ob die Banken dafür schon ihr Geld haben, möchte ich anzweifeln. Stefan Mayer, Trier

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