Einfacher und sicherer ans Ziel

EHRANG. (gsb) Der Service ist verbessert, die Patientensicherheit erhöht. Der Förderkreis Marienkrankenhaus e.V. spendete der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie ein Neuromonitoring für die Schilddrüsenchirurgie.

 Kleines Gerät mit großer Wirkung: Förderkreis-Vorsitzender Jacob Gerard (rechts) überreicht Janus Patas den Nervmonitor.Foto: Gabriela Böhm

Kleines Gerät mit großer Wirkung: Förderkreis-Vorsitzender Jacob Gerard (rechts) überreicht Janus Patas den Nervmonitor.Foto: Gabriela Böhm

Seit seiner Gründung im Jahr 1990 stellt der Förderkreis Marienkrankenhaus Ehrang e.V. alljährlich im Wechsel den verschiedenen Abteilungen Geld aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden zur Verfügung, mit denen medizinische Geräte angeschafft werden. Dieses Jahr war die Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie (Eingeweide) an der Reihe. Sie wurde mit einem Neuromonitoring - zu deutsch Nervmonitor - im Wert von 11 000 Euro bedacht. Das Gerät ist erst seit wenigen Jahren auf dem Markt und bietet Patienten im Falle von Struma-Operationen erheblich mehr Sicherheit. Denn zwischen 0,5 bis fünf Prozent aller Schilddrüsen-Operationen in Deutschland gehen mit einer folgenreichen Verletzung des beidseitig verlaufenden, schilddrüsennahen Stimmbandnervs einher.Einfacher und sicherer

Das Marienkrankenhaus hat nun mit dem Nervmonitor modernste Technik im Haus. "Sie ist vergleichbar mit dem Navigationssystem im Auto", sagt Janus Patas, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Mit dem herkömmlichen Operationsverfahren kamen die Ärzte zwar auch ans Ziel. Mit dem neuen Gerät geschehe dies jedoch "einfacher, sicherer und luxuriöser". Sowohl optisch als auch akustisch durch einen Klopfton wird der Nerv mittels gezielter elektrischer Stimulation auf dem Bildschirm dargestellt. In der fortlaufenden Überwachung warnt der Nervmonitor vor unerwünschten Verletzungen. Das Gerät erfordert kein zusätzliches Personal zur Kontrolle während des Eingriffs. Rund 50 Schilddrüsen-Operationen stehen jährlich im Marienkrankenhaus an. Bundesweit sind es etwa 100 000 Schilddrüsenoperationen pro Jahr. Von einer "hervorragenden Unterstützung" des Förderkreises sprach der kaufmännische Direktor des Marienkrankenhauses, Stefan Eiden. 175 000 Euro sind durch Spenden und Mitgliedsbeiträge bereits vom Förderkreis an das Marienkrankenhaus geflossen. Erst der Verein habe die Anschaffung einer Vielzahl von Dingen ermöglicht, die andernfalls nicht zu finanzieren gewesen seien."Aber nicht nur materiell, sondern auch ideell stehen wir zur Seite", betonte der Vorsitzende des Förderkreises, Jacob Gerard, bei der offiziellen Übergabe des Gerätes. Er erinnerte dabei an die vom Förderkreis organisierten Gesundheits-Infoabende mit Fachvorträgen von Ärzten des Marienkrankenhauses in wechselnden Ortschaften. Einen Glanzpunkt in diesem Jahr kündigten Gerard und Eiden bereits an. Das Marienkrankenhaus feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Der offizielle Festakt ist am 17. Oktober. Davor dürfen sich Interessierte auf ein buntes Sommerfest mit einem Tag der offenen Tür am 13. Juli freuen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort