Einkaufen und damit helfen

TRIER. Einkaufen und dabei ein gutes Gefühl haben: Das können die Kunden, die von einem neuen Kreditkarten-Angebot der Pax-Bank Gebrauch machen. Ein Teil der Gebühr, die die Geschäftsleute zahlen, fließt in Projekte der Caritas.

Ein nach Hilfe suchendes Kind blickt den Betrachter auffordernd an. "Not sehen und handeln", steht auf Stirnhöhe des auf die Plastikkarte gedruckten Jungengesichts. Unter der Nase des Kinds ist die Kreditkartennummer eingeprägt - und der Name des Inhabers der "Caritas Credit Card", eines neuen Produktes, mit dem der kirchliche Sozialverband Spenden sammeln will. Die erste Karte überreichte am Donnerstag Matthias Follmann, Leiter der Pax-Bank Trier, dem Vorsitzenden des Caritasverbands für die Diözese Trier, Franz Josef Gebert. Die Karte, die die Caritas derzeit ihren Mitarbeitern und ihren Förderern vorstellt, funktioniert wie jede andere Kreditkarte vom Typ Mastercard. Initiatoren rechnen mit 10 Euro pro Jahr

Von den Gebühren, die die Geschäftsleute beim Einsatz der Karte zahlen, geht aber ein Großteil als Spende an die Caritas. Den voraussichtlichen Ertrag schätzen die Organisatoren auf 10 Euro jährlich pro Karte. Kauft ein Kunde für 100 Euro mit der Kreditkarte ein, zahlt das Geschäft dafür je nach Vertragsbedingungen zwischen drei und fünf Euro Gebühren. Etwa die Hälfte davon gehen an die Kreditkartengesellschaft, die andere an die Bank. Diesen Anteil spendet die Pax-Bank - abzüglich ihrer Verwaltungskosten - an die Caritas; in der Regel also knapp 1,5 Prozent vom Kreditkartenumsatz. Das gespendete Geld soll in Projekte der Caritas fließen, die Kindern zugute kommen. 15 Prozent gehen an die internationale Kinderhilfe, der Rest wird vor Ort verwendet. Dieser Anteil gehe an den Verband, aus dem der Karteninhaber komme, sagte Winfried Görgen, stellvertretender Direktor des Caritasverbands für die Diözese Trier. An dem Projekt beteiligt sind die Pax-Bank, die Liga-Bank, der Deutsche Caritasverband und die Diözesan-Caritasverbände Trier, Augsburg, Köln, Mainz und Speyer. Ansprechen wollen die Organisatoren alle Menschen, die die Caritas unterstützen wollen. Deshalb ist im Bistum Trier - anders als in den anderen Bistümern - kein Konto bei der beteiligten Bank erforderlich, um die Karte beantragen zu können. "Im Grunde kann sie jeder haben", sagte Matthias Follmann. Die Bank prüfe aber die allgemeinen Voraussetzungen für die Vergabe einer Kreditkarte. Über das Projekt neue Kunden zu gewinnen, "wäre ein positiver Nebeneffekt" für die Bank, so Follmann. In erster Linie wolle man mit der Karte aber "etwas Gutes tun".

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