Einkaufsmacht verantwortlich nutzen

Trier · Behörden und Einrichtungen der öffentlichen Hand bestellen viel Büromaterial und vergeben Aufträge in Millionenhöhe an die Privatwirtschaft. Dabei wird verstärkt die Frage der ökologischen und sozialen Verträglichkeit diskutiert. In Trier hat sich dazu eine "Arbeitsgruppe nachhaltige Beschaffung" gebildet.

Trier. Bei der von der Lokalen Agenda 21 moderierten Auftaktveranstaltung im Rathaus zum Thema nachhaltige Beschaffung haben 21 Vertreter der Stadt, der Kreisverwaltung, des Abfallzweckverbands, der Stadtwerke, der IHK und HWK, des Polizeipräsidiums, des Landgerichts und der beiden großen Kirchen teilgenommen. Zu Beginn verwies Gastreferent Frank Spiller auf die große Einkaufsmacht der öffentlichen Haushalte und die Möglichkeiten, ökologische und soziale Mindeststandards bei den Ausschreibungen einzufordern. Dazu zählen zum Beispiel Vereinigungsfreiheit für Arbeitnehmer, der Ausschluss von Kinder- und Zwangsarbeit sowie die stärkere Berücksichtigung von fair gehandelten Erzeugnissen und Recyclingprodukten.
Spiller machte deutlich, dass die Berücksichtigung dieser Standards nicht mit Mehrkosten verbunden sein muss, sondern dass durch die Berücksichtigung von Lebenszyklen oder durch Bündelungen und Kooperationen bei den Einkäufen Einsparungen erzielt werden können. Die Produktpalette reicht von Papier über Nahrungsmittel und Arbeitskleidung bis zu Baumaterial.
Die Diskussion in der AG zeigte, dass die Informationen über eine nachhaltige öffentliche Beschaffung verbessert werden müssen. Mit einem Fragebogen sollen die unterschiedlichen Beschaffungswege erfasst werden. Geprüft werden soll, inwieweit eine organisationsübergreifende Zusammenarbeit bei der Beschaffung möglich ist. Durch Einkaufsgemeinschaften könnten möglicherweise höhere Kosten für faire Produkte kompensiert werden. red
Die Arbeitsgruppe ist für weitere Interessierte offen. Ansprechpartner ist Toni Loosen-Bach, E-Mail: toni.loosen-bach@trier.de

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