Lokale Wirtschaft Familienunternehmen schließt

Trier · Das Einrichtungshaus Fesser schließt im Frühsommer dieses Jahres. Was mit den 17 Mitarbeitern passiert, ist noch unklar.

 Exklusive Möbel, Lampen und Teppiche werden hier in Trier-West vielleicht bald nicht mehr verkauft.

Exklusive Möbel, Lampen und Teppiche werden hier in Trier-West vielleicht bald nicht mehr verkauft.

Foto: Friedemann Vetter

(kf) Marc Fessers Großvater Hans Josef Fesser hat als Raumausstatter 1949 das Trierer Familienunternehmen Fesser gegründet. Seit Mitte der 60er Jahre verkauft das Geschäft Designmöbel in der Eurener Straße. In wenigen Monaten ist das Geschichte – zumindest unter dem Namen Fesser.

Es gebe einen Interessenten, der das Geschäft weiterführen möchte, sagt der derzeitige Geschäftsführer Marc Fesser. Dieser Interessent würde gegebenenfalls einige der 17 Mitarbeiter übernehmen, doch noch sei alles offen. Andere Interessenten seien nur an der 3 800 Quadratmeter Immobilie interessiert.

Für Fesser, der das Unternehmen seit zehn Jahren in dritter Generation alleinverantwortlich führt, war es eine Herzensentscheidung jetzt etwas Neues zu beginnen. „Es hat nicht mehr zu meiner Lebensplanung gepasst“, sagt der 42-Jährige. „Die nächsten 20 Jahre bleibe ich zwar in der Möbel-Branche, aber nicht als Geschäftsleitung von Fesser“. Aus familiären Gründen wohnt er auch weiterhin in Trier. Die Mitarbeiter des Unternehmens – unter ihnen Innenarchitekten, Einrichtungsberater und Schreiner – haben teilweise noch keinen neuen Arbeitgeber gefunden. Wer übernommen werden kann, ist noch offen.

Obwohl finanzielle Gründe nicht den Ausschlag zur Schließung gegeben hätten, sei es für hochpreisige Möbelunternehmen schwer geworden, mit der Konkurrenz im Internet mitzuhalten. Fesser sagt: „Fast niemand würde ohne Beratung einfach ein 10 000 Euro teures Sofa im Internet bestellen. So wird dann die Beratung im stationären Handel ausgiebig genutzt und schlussendlich der günstigste Preis über das Internet erfragt.“ Die Eltern Fesser, die das Unternehmen in den 70er Jahren maßgeblich aufgebaut haben, seien zwar nicht begeistert gewesen von der Entscheidung des Sohns, stünden aber hinter ihm.

Aber auch die Lieferanten hätten stärkere Abnahmeverpflichtungen und mehr konkurrierende Händler im Portfolio. EU-weite Gesetze zu Verpackung und Versendung und Datenschutz belasteten den Geschäftszweig ebenfalls. Seit Ostern laufe nun schon ein Räumungsverkauf.

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