Eintauchen in Gefühlswelten

TRIER. (chj) Das A-cappella-Damenquintett "Aquabella" aus Berlin sang in der Tufa ein Dutzend Lieder aus einem Dutzend Ländern. Dabei ging es nur um eins: die Liebe.

Man könnte meinen, fünf Damen, die A-cappella singen, seien reine Frauensache. Weit gefehlt. Die Herrenquote beim Konzert des Quintetts "Aquabella" ist beachtlich. Und nur wenige sehen so aus, als seien sie unfreiwillig gekommen und würden stattdessen lieber die Holzfällermeisterschaften im Sportfernsehen anschauen."Aquabella" singen Volkslieder aus aller Welt. Sie singen über einen Dorfpfarrer, der es mit dem Zölibat nicht ganz so ernst nimmt. Über ein Mädchen, das zwecks Heirat ihre geliebte Mutter verlassen muss. Über Frauen, die sich um ihre auf stürmischer See befindlichen Männer sorgen, und über das Balzverhalten von Spatzen.Emotionen rund um die Liebe

Liebe ist der rote Faden, der sich durch das anderthalbstündige Programm zieht. Die fünf Berlinerinnen singen die emotionsreichen Stücke aber nicht nur, sie durchleben sie.Ob Sehnsucht oder Freude, Nachdenklichkeit oder Verspieltheit - die Künstlerinnen fühlen mit den Protagonisten in den Liedern. Diese Leidenschaft lässt auch die Zuhörer in verschiedene Gefühlswelten eintauchen. Und in andere Kulturen, denn die fünf Berliner Frauen singen in Portugiesisch, Rumänisch, Armenisch, Spanisch und Jiddisch.Die sympathischen Sängerinnen, die alle ein Musikstudium oder eine Gesangsausbildung absolviert haben, sind als Solistinnen schon gut. Aber mehrstimmig beeindrucken sie selbst Holzfällermeisterschaftengucker.Nicht nur mit ihrem Gesang, sondern auch durch die Vielzahl der Geräusche, die sie nachahmen. Für ein Stück imitierten sie zum Beispiel die nächtliche Geräuschkulisse eines ganzen Waldes. Uhus, Wölfe und Hirsche hätten das nicht besser gekonnt.

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