Eiserne Treue: "Er hat den ersten Schritt gemacht"

Trier · Sie sind seit 65 Jahren verheiratet: Gertrud und Jakob Schorn haben eiserne Hochzeit gefeiert.

Trier. "Jakob war bei der Marine und sah sehr gut aus", erinnert sich Gertrud Schorn. "Er hat den ersten Schritt gemacht, ich hätte mich das nicht getraut." Kennengelernt haben sich beide 1945 in einem Café in Saarbrücken. Nur wenige Monate später, am 11. Mai 1946, gaben sie sich das Ja-Wort.
65 Jahre danach ist das Ehepaar immer noch unzertrennlich und feierte nun seine eiserne Hochzeit im Kreis von Familie und Freunden. Oberbürgermeister Klaus Jensen und Ortsvorsteher Bernd Michels überbrachten die Glückwünsche der Stadt Trier und von Ministerpräsident Kurt Beck. "Eine eiserne Hochzeit ist etwas ganz Besonderes und Seltenes", betonte der OB.
Das Leben von Getrud und Jakob Schorn war stets durch Arbeit geprägt: Nach der Hochzeit bauten sie Gertruds zerbombtes Elternhaus wieder auf, Jakob war als Versicherungsdirektor tätig, seine Frau als Verkäuferin erfolgreich. Dass sie katholisch und er evangelisch ist, hat in der Ehe nie eine Rolle gespielt - auch bei der Kindererziehung nicht, wie die gebürtigen Saarländer unterstreichen. Tochter Dagmar kam 1948, Sohn Hagen 1952 auf die Welt. 1960 ließ sich die Familie in Kell nieder. Gertrud eröffnete in den 80er Jahren ein kleines Café.
Vor vier Jahren ist das Ehepaar nach Trier gezogen. "Insgeheim wollte ich aber schon immer nach Trier", verrät Gertrud. Dass beide noch fit und gesund sind - Jakob ist 90, Gertrud 83 Jahre alt - liegt an der gemeinsamen Gartenarbeit. "Wir haben uns immer auf dem Land wohlgefühlt, sind keine Städter. Wir sind große Gartenfreunde, lieben die Natur und Tiere", sagt Jakob.
Im Laufe ihres Ehelebens haben beide viele Höhen und Tiefen gemeistert. Am schönsten Moment während dieser Zeit lassen beide aber keinen Zweifel: "Die Geburt unserer Kinder." red

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