Eismeister macht Sommerpause

Trier · Die mobile Eisbahn: im vergangenen Winter Anziehungspunkt in vielen deutschen Innenstädten. Auch in Trier haben auf dem Kornmarkt Schlittschuhläufer ihre Bahnen gezogen. In den Sommermonaten legt die Winterattraktion der Innenstadt eine Pause ein. Was aber macht der Eismeister Wolfgang Kinzig während der warmen Jahreszeit?

 Wolfgang Kinzig und Gabi Pütsch kümmern sich während der Sommerzeit im Nordbad um die Gäste. Im Winter ist Kinzig für die Pflege der Eisbahn auf dem Kornmarkt zuständig. TV-Foto: Anna-Sophie Schindler

Wolfgang Kinzig und Gabi Pütsch kümmern sich während der Sommerzeit im Nordbad um die Gäste. Im Winter ist Kinzig für die Pflege der Eisbahn auf dem Kornmarkt zuständig. TV-Foto: Anna-Sophie Schindler

Trier. "Eismeister ist kein Beruf, es ist eine Berufung", sagt Wolfgang Kinzig. Der 54-Jährige aus Pfalzel war lange Eismeister in der Eishalle Trier. Nicht jeder habe es, das Händchen für das Eis. "Eis ist eine Philosophie, die man verstehen muss", erläutert der Fachmann.TV-Sommerserie Heiß auf Eis

Eishockey spiele man auf hartem Eis, Eiskunstläufer mögen es lieber weich. Mit Fortbildungen hat sich der gelernte Elektriker dem Metier Eis genähert. "Ich war schon 1979 bei der Grundsteinlegung der Eishalle dabei", sagt er. Als diese geschlossen wurde, arbeitete Kinzig bei der Eisbahn auf dem Kornmarkt mit. Gastronom Eric Naunheim hatte im vergangenen Jahr die Idee zur mobilen Einrichtung. "Es war klar, dass ich auch dort als Eismeister eingesetzt werde. Naunheim und ich kennen uns schon lange durch das Eishockeyspielen." Eishockey fasziniert den 54-Jährigen. "Es ist der schnellste Mannschaftssport der Welt", meint er. Im vergangenen Jahr war Kinzig bei der Eishockeyweltmeisterschaft in der Kölnarena dabei. "Man muss es erlebt haben. Es ist wie eine Familie." Der Spaß am Sport und am Eis sei das Wichtigste. Mit seinem Eiswägelchen sorgte Kinzig dafür, dass das Eis auf dem Kornmarkt immer perfekt für die Breitensportler ist. "Der alte Schnee muss runter von der Bahn. Mit heißem Wasser wird eine neue Schicht auf das Eis gezogen." Es sei ein Unterschied, in einer Halle eine Eisfläche zu schaffen oder eine mobile Eisbahn in der Innenstadt zu gestalten. "In der Eishalle wird die Wärme weggezogen. Auf dem Kornmarkt wird Kälte an das Material abgegeben. Dann erst kommt das Wasser." Die Eisbahn auf dem Kornmarkt besteht aus einem Schwerlastboden, isolierendem Styrodur und einer Verrohrung zum Kühlen. Alles wird "eingesommert", um im November wieder für die Eisläufer bereit zu sein.Im Sommer an der Kasse

Über die Sommermonate arbeitet Eismeister Kinzig im Schwimmbad Trier-Nord. "Ich bleibe dem Metier Wasser also treu", scherzt der 54-Jährige. Er steht mit Kollegin Gabi Pütsch gemeinsam an der Kasse. Auch sie hat in der Eishalle Trier gearbeitet. Beide lieben das Eis: "Es ist kalt, es ist glatt, es ist schnell, und die gute Laune der Freizeitsportler reist mit. " Pütsch arbeitete immer im Wechsel zwischen Schwimmbad und Eishalle. Eismeister Kinzig verbringt nun seinen ersten Sommer am "flüssigen Eis" im Schwimmbad. "Im Winter geht es aber weiter mit der Eisbahn auf dem Kornmarkt."Passend zu den derzeitigen Temperaturen startet der TV heute eine Sommerserie zum Thema Eis. Dabei geht es nicht um die Frage Erdbeer oder Schoko, sondern viele verschiedene Facetten des Themas. Wir fahren mit dem Eismann, besuchen Eiszwerge, einen Eislaufverein ohne Halle und schauen, was die Kornmarkt-Eislaufbahn im Sommer so treibt... Im Sommer jeden Mittwoch im TV. mic

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