El Dorado für Fußgänger

OLEWIG. Pünktlich zu Beginn der Landesgartenschau (LGS) am 22. April soll ein Fußweg von Olewig auf den Petrisberg ausgebaut sein. Auf ihm erreichen die Besucher nach zwei Kilometern einen der beiden LGS-Eingänge, den Eingang Biergarten. Neu gestaltet wird sich ab Ende April der in die Jahre gekommene Weinlehrpfad präsentieren.

Einen eigenen Zugang zur Landesgartenschau von Olewig aus, mit Kassenhäuschen und Parkplätzen, wird es nicht geben. Dagegen sprachen die erwarteten Mehrkosten von 60 000 Euro und ein befürchtetes Verkehrschaos in den Weinbergen, so LGS-Pressesprecher Wolfgang Rommel. LGS-Besucher, die von Olewig kommen, können allerdings einen etwa zwei Kilometer langen Fußweg zum "Eingang Biergarten" der LGS nehmen, dessen derzeit unbefestigtes Endstück rechtzeitig zur Eröffnung ausgebaut werden soll. Der dann beschilderte Fußweg (nicht rollstuhlgerecht) verläuft über die Straße Am Brettenbach in einen geteerten Wirtschaftsweg bis zum Gartenschaugelände. Einen Ausgang in Richtung Olewig wird es am Weidendom zum Retzgrubenweg und zur Sickingenstraße geben. Dort erwartet die Besucher ab Ende April der neu gestaltete "Weinkulturpfad". Der mittlerweile 32 Jahre alte Lehrpfad, der von der Vereinigung der Olewiger Winzer e.V. unterhalten wird, bekommt an 20 Stationen neue Bild- und Texttafeln. Auf ihnen gibt es umfassende Informationen, die auch Laien alles rund um das Thema Wein verständlich machen sollen. Dazu wird der Weinkulturpfad mit neu angepflanzten Mandelbäumen und Roten Weinbergspfirsichbäumen und zehn Bänken weiter aufgewertet. Führungen unter fachlicher Anleitung und neue Faltblätter zu der 1600 Meter langen Wegstrecke runden das Angebot ab. An der Restaurierung des Weinkulturpfads, der seinerzeit aufgrund einer Idee von Benedikt Engel und der Vereinigung Olewiger Winzer entstand, ist eine Fülle von Kooperationspartnern beteiligt: Mit im Boot sitzen die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), auf deren Initiative die derzeitige Aktion zurückgeht, das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel (fachliche Beratung durch Wilfried Zipse), die Universität, die Stadt, die Vereinigung Olewiger Winzer, das Landesmuseum und das Wirtschaftsministerium, das das Vorhaben finanziell unterstützt. Mindesten 20 000 Euro soll die Neugestaltung des Weinkulturpfads kosten. Neu werden in Olewig auch zwei Bäume sein, die die elsässische Partnergemeinde Barr anlässlich der LGS am 24. April um 19 Uhr im Ort pflanzt - viele Gäste sind erwünscht. Zwei Olewiger Betriebe sind maßgeblich in die LGS eingebunden: Das Hotel Blesius Garten als eines von vier offiziellen Partnerhotels der LGS. Und die Firma Johannes Lorscheider als offizieller Viez-Lieferant. Wie im vergangenen Jahr wird der Ortsbeirat den schönsten Vorgarten und Blumenschmuck im Stadtteil prämieren. Doch die Aktion findet unabhängig von der Landesgartenschau statt, wie überhaupt Olewig trotz der räumlichen Nähe zum LGS-Gelände kaum in das blumig-kulturelle Geschehen eingebunden ist. Ortsvorsteherin Hannelore Komes bedauert, dass der Klostergarten im Zuge der LGS nicht rekultiviert und eingebunden ist. "Das, was man vor der Haustür hat, lässt man links liegen." Die Politikerin beklagt auch, dass Olewig keinen "richtigen" Zugang zur LGS hat. "Es werden so viele Anstrengungen unternommen, Olewig einen touristischen Effekt zu geben. Wenn die Stadt Olewig als Fremdenverkehrsort haben will, hat sie mit dem fehlenden Zugang die Gelegenheit verpasst." Morgen in "Olewig - ganz nah": Projekt im Stau - Dritter Bauabschnitt der Ortsdurchfahrt lässt auf sich warten.

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